Godzilla ist wieder da und diesmal bedroht er nicht nur die Menschheit, sondern liefert sich zudem ein Duell mit einem weiteren Riesenmonster namens Angilas.
Da "Godzilla" aus dem Jahre 1954 ein Erfolg war, ließ es sich die Produktionsfirma TOHO nicht nehmen, schnell einen weiteren Auftritt des Japanmonsters nachzulegen. Eigentlich fand dieses ja im ersten Film seinen Tod, daher wurden im zweiten Teil die vorherigen Geschehnisse rückblickend etwas umgeändert und so konnte die Bedrohung weiter gehen.
Die Geschichte weist einige Längen auf. So werden die Pausen zwischen Godzillas Auftritten durch allerlei Liebesgeplänkel von zwei Piloten mit deren Angebeteten inklusive Hochzeitsfeier, einen actionreichen Verbrecherausbruch oder einfach mal einem Musikstück bei einer Tanzveranstaltung gefüllt, wodurch viel Tempo verloren geht.
Bei der Story rund um Godzilla hat man sich nette Änderungen einfallen lassen. So fühlt sich die Echse zum Licht hingezogen, was dazu führt, dass beim nächtlichen Auftauchen vor der Küste Osakas sämtliche Beleuchtungen auf der Insel abgeschaltet werden und versucht wird, sie mit Hilfe von Leuchtraketen aufs offene Meer zurück zu locken, was natürlich nur anfänglich funktioniert, denn was wäre ein Godzilla-Streifen ohne Städtezerstörung? Und so treffen Godzilla und der Stacheldino Angilas in Osaka aufeinander, um als Nebenprodukt ihres Zusammentreffens eine Stadt in Schutt und Asche zu legen. Angilas stellt sich als ziemlich leichter Gegner für unseren Godzilla heraus (bei weiteren Auftritten der beiden in Folgefilmen kämpfen sie gemeinsam gegen andere) und so müssen sich die Menschen wieder etwas einfallen lassen, um die Gefahr zu bannen.
Die Inszenierung der beiden Monster erfolgte hauptsächlich durch die legendären "men in suits" und nur für einige Kopfnahaufnahmen z.B. bei Godzillas Hitzestrahlungen wurden Handpuppen verwendet. Das Aussehen Godzillas hat sich gegenüber seinem ersten Auftritt verändert. So ist er hier wesentlich schlanker und beweglicher geworden. Was mir optisch nicht gefällt, sind die Kämpfe zwischen den beiden Monstern, denn anstatt diese mit etwas langsamer laufenden Bildern darzustellen, wurde diesmal die Geschwindigkeit erhöht (angeblich war dies ein Versehen des Kameramannes, aber Regisseur gefiel dies so sehr, dass er es so in den Film nahm), was das Ganze sehr unnatürlich erscheinen lässt und nicht mächtig, sondern hampelmännisch aussieht.
Die Stadtzertrümmerung und Angriffe der Menschen auf Godzilla mit Fliegern wurden, wie es sich gehört, durch Modellnachbauten inszeniert, was einen besonderen Charme ausmacht.
Der Film wurde, wie schon im ersten "Godzilla", in schwarz/weiß gedreht und dadurch stechen die Nachbauten und Kostüme nicht ganz so stark hervor. Die zweifarbigen Bilder wurden aber nicht dafür genutzt, um eine düstere Athmosphäre zu erzeugen, wie es 1954 getan wurde, sondern um Unterhaltung zu liefern, was in den weiteren Godzilla-Filmen noch weiter getrieben wurde. Auch das Fehlen der Musik von Akira Ifukube trägt hierzu bei, denn die musikalische Untermalung von Masaru Sato fällt im Vergleich weniger martialisch aus und macht sich im Film meistens eher rar.
Insgesamt funtioniert dieses erste Zusammentreffen Godzillas mit einem anderen Riesenmonster weder als ernsthafter Monsterschocker wegen entsprechend fehlender Athmosphäre noch als durchgängiges Spaßwerk wegen einiger Längen so richtig, aber ein gewisses Unterhaltungspotential ist vorhanden, der Film gibt den Startschuss für weitere Monsterduelle in den Folgejahren und für Godzilla-Fans ist das Ganze sowieso ein Muss.