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Bei einem Tauchgang verschwinden zwei Wissenschaftler und ein Reporter in den tiefen des Meeres, wo sie von einem U-Boot aufgelesen und in eine friedliche Unterwasserwelt geführt werden, doch der Frieden ist nur von kurzer Dauer, denn der machtbesessene Malic will mit fiesen Methoden die Weltherrschaft an sich reißen und so kommt es zu abenteuerlichen Konfrontationen.

"U 4000 - Panik unter dem Ozean" wurde titeltechnisch als Fortsetzung zu "U 2000 - Tauchfahrt des Grauens" angelegt, doch bis auf die Tatsache, dass beide Filme von der Firma TOHO produziert wurden, die Liste der Macher Ähnlichkeiten aufweist und Unterwasserfahrzeuge eine tragende Rolle haben, gibt es keine direkte Verbindung zwischen den beiden Filmen, welche eigenständige Werke bilden.
Die Geschichte stellt eine Abwandlung von bekannten Motiven unter anderem aus den Romanen von Jules Verne dar und es ist eine spannende und extrem unterhaltsame Mischung aus Abenteuer-, Mad Scientist- und Monsterfilm dabei herausgekommen.
Nach einer kurzen Einführung der beiden Wissenschaftler und dem Reporter, die zusammen unter Wasser gehen, dort in einen Vulkan geraten und so vom Mutterschiff getrennt werden, geht es schon ans große Abenteuer, welches mit der Aufnahme durch das Unterwasserboot Alpha von Kapitän McKenzie beginnt und die drei Leute in eine phantastische Welt voller interessanter Ideen und Figuren führt. So gibt es auf dem Meerengrund eine künstliche kleine Welt namens Äquatoriana, in der Wissenschaftler in Harmonie leben und am Wohl der Menschheit arbeiten. Doch der Kapitän des titelgebenden U-Bootes U 4000 namens Malic will dem Frieden einen Strich durch die Rechnung machen und versucht mit Hilfe von Gattin Lukretia, der Kommandantin Kroiga und allerhand fieser Gestalten McKenzie und Kollegen zu vernichten.
Die Figuren sind interessant gestaltet und es kommt sowohl auf Seiten der Guten als auch bei den Bösen zu netten Konstellationen. So leben in der Unterwasserwelt natürlich auch attraktive Frauen, wobei besonders die Doktorin Anne den Neuankömmlingen den Kopf verdreht (hier überrascht mich, dass nicht der die Schöne bekommt, von dem ich es gedacht hätte), es stellt sich heraus, dass McKenzie, seine Kollegen und seine Widersacher über hundert Jahre alt sind und Fiesling Malic hatte ein Techtelmechtel mit Kroiga, was zu Eifersüchteleien führt.
Gespielt werden die Figuren sehr ansehnlich. Da es sich um eine Koproduktion zwischen Japan und den USA handelt, agieren hier nicht nur mal mehr, meist weniger bekannte Namen aus Asien, sondern auch allerhand amerikanische Darsteller, wobei vor allem Joseph "Citizen Kane" Cotten, der hier weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt, als McKenzie und Cesar "Joker" Romero bekannt sein dürften. Letzterer ist für ein paar herrliche Finster-in-die-Kamera-Gucker und Teufliche-Lacher gut.
Der Film bietet im Verlauf all das, was wir kleinen Jungs so gerne mögen und es kommt nie Langeweile auf. Es gibt herrliche Unterwasserszenen, abwechslungsreiche U-Boot-Verfolgungsjagden, lauter phantastische Gimmicks, von denen ein James Bond träumen würde wie Raketengürtel, Immunisierungsbäder und Handschuhe, die als Schusswaffen dienen und einen Schuss Humor, der vor allem durch die flapsige deutsche Synchro Treffer landet.
Die Monster, die man auf Grund des Erscheinens des Film in der Kaiju Classics Reihe von Anolis erwarten darf, tauchen in der zweiten Hälfte des Geschehens auf. Hier lässt Malic den Mad Scientist raushängen und präsentiert Fledermausmenschen und kreiert operativ einen geflügelten Löwen, dem er das Hirn seiner verflossenen Geliebten einpflanzt und es kommen noch ein paar Riesenratten hinzu.
Bei der Umsetzung der Monster griff man in gewohnter Kaiju Eiga Manier in den meisten Fällen auf Suitmation zurück, was im Fälle des Löwen nicht besonders gelungen ist, aber für Erheiterung sorgt und auch die ein oder andere Marionette kommt zum Einsatz.
Sowieso macht der Film optisch eine ganze Menge her. Die Unterwasserszenen und die Unterwasserwelt sind ein Fest für die Augen. Was hier mit Hilfe von Matte Paintings, Pappmaché, Kulissen und Wassertanks geschaffen wurde, kann sich sehen lassen und hinzu kommt die großartige Musik von Akira Ifukube, dessen Melodien das Geschehen immer passend untermalen.

Insgesamt ist "U 4000 - Panik unter dem Ozean" durchweg bei Laune haltendes Abenteuerkino voller phantastischer Elemente. Mich hat der Film von der ersten bis zur letzten Sekunde gefangen genommen und wer Abenteuermonsterfilme mag und sich ein Stück Kindheit bewahrt hat, dem wird es ebenso gehen.

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