Review

Vorerst sei gesagt, dass ich das Original nicht kenne, und werde deshalb auch keine Vergleiche ziehen können oder sonstige Bemerkungen über Parallelen fallen lasse.
Deshalb präsentiert sich der Film mir als ein eigenständiges Werk, und ich werde ihn auch unabhängig bewerten.

Ich muss sagen, dass ich mir weit mehr von diesem Film versprochen hatte. Die Darstellerriege inklusive Edward Norton und Donald Sutherland versprach einiges und der Plot ist zwar sehr oft verwurschtelt worden und längst nicht mehr neu, aber trotzdem lässt das Thema einige Möglichkeiten offen, einen spannenden Film zu machen.

Leider ist das nicht geschehen. Versteht mich richtig, der Film ist nicht schlecht, aber gut leider auch nicht.
Alles was er zeigt, sind schon festgetretene Klischees.

Zum einen die Rollenverteilung.
Mark Wahlberg ist das Zentrum der Handlung, einen Leader gibt’s immer, wie Robert Redford in "Sneakers" zum Beispiel. Er ist der smarte Nette, der eigentlich so gar kein Verbrechertyp ist. Die Liebesgeschichte mit Charlize Theron ist so offensichtlich, da wundert’s am Ende keinen mehr, dass die beiden sich kriegen.

Dann Jason Statham. Seine Rolle ist so was von überflüssig. Er spielt den muskelbepackten Frauenficker, der nur mit dem Finger zu schnippen braucht, dass die Frauen die Höschen fallen lassen. Übelstes Klischee, denn ich finde, dass die Welt nicht noch einen Vin Diesel-Verschnitt braucht, oder?
Dieses pseudocoole Machogehabe ist wirklich zurzeit in jedem Film zu finden (sogar die "Bad Boys" hat’s erwischt).
Coole Typen, schnelle Autos, geile Weiber.....WÜRG!

Na ja, sich über so was aufzuregen lohnt sich längst nicht mehr.

Der einzige, der wirklich nicht nervt, ist Seth Green, der sogar ein paar nette Lacher auf seiner Seite hat.
Er spielt seine Rolle erfrischend normal und hat nicht das Bedürfnis, besonders aufzufallen.
Charlize Theron`s Rolle ist leider auch überflüssig, denn in dieser Männerriege hat der Film sie nur gebraucht, um ein billiger Blickfang zu sein, das 08/15 geile Blondchen.

Zuletzt Edward Norton. Nachdem man sich selbst enttäuscht sieht, weil Donald Sutherland nur einen kleinen Auftritt hat, fixiert man all seine Hoffnung (was die darstellerischen Fähigkeiten betrifft) auf Edward Norton, der bisher nur Glanzleistungen vollbracht hat.
Nach Filmen wie "The 25th Hour", "Fight Club" und "The Score" schraubt man die Erwartungen an ihn sehr hoch.
Nun ist es aber so, dass Norton hier als Bösewicht durchaus funktioniert (sogar sehr gut), doch spielt er gelangweilt. Man merkt ihm an, dass er diesen Film nur gemacht hat, damit sein Vertrag erfüllt wird.
So strengt er sich nicht sonderlich an, es gelingt ihm trotzdem aber nicht negativ aufzufallen, im Gegenteil, die besten Momente des Films gehören ihm.
Also man bekommt einen sehr reduzierten Norton zu Gesicht, der aber wieder verdammt gut die zwielichtige Person abgibt.
Im Übrigen fiel mir auf, dass er etwas zugenommen hat, und ansonsten auch sehr ausgepowert und übernächtigt aussieht.

Na ja, soweit. Das große Problem des Films ist einfach, dass er sehr gerafft wirkt. Man ist sofort in der Handlung und auch kurz nachdem die Bande Steve die Beute wieder abgenommen hat, verliert der Regisseur keine Zeit und macht Schluss. Man bekommt noch im Schnelldurchlauf präsentiert, was die einzelnen Personen mit dem Geld machen, aber da das auch parallel zum Abspann läuft, hat man das Gefühl, der Film wolle endlich zum Schluss kommen. Auch der Off-Kommentar von Wahlberg am Schluss der quasi den Epilog bildet, wirkt unpassend, so kam nämlich während des ganzen Films kein Off-Kommentar vor, der durch die Handlung führt.
Alles wirkt sehr abgekupfert und zusammengeschustert.

Trotzdem ist der Film nicht schlecht.
Ein ganz netter Action-Thriller, der komödiantische Züge nimmt. Aber eben kein Meisterwerk.

Da möchte man meinen, ob da ein Remake überhaupt nötig gewesen ist.....

5/10 Punkten!

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