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Nach Atombombentests kommt es nahe der Hauptstadt Seoul zu Erdbeben. Die Erdoberschichten verschieben sich, die Häuser stürzen ein und schon bald muss man herausfinden, dass sich hinter den grossen Zerstörungen die angebliche Sagengestalt Yongary befindet. Yongary, ein 10 Meter grosses Echsenmonster, ist natürlich erst mal stinksauer und zerstört willenlos die Städte. Doch ein Wissenschaftler sucht nach einer Lösung.

Der deutsche Titel Godzillas Todespranke dieses 1967 erschienenen Titels dient lediglich zu Marketingzwecken, denn im Original stammt dieser Film nicht von Ishiro Honda sondern von dem Koreaner Kim Ki-Duk und wird dort als Yongary - Das Monster aus der Tiefe umworben. Dieses Plagiat ist ähnlich wie das Original von 1954 eine reine trashige Zerstörungswut von Modellstädten und bietet neben diesen Orgien wohl nicht viel mehr. Optisch ist Yongary ein ähnliches Monstrum wie der klumpfüssige Godzilla, mit glühendem Stachel auf der Schnauze und seinen grossen Augen sieht er allerdings wesentlich symphatischer aus als der Dornenbesetzte Godzilla. Und Yongary kommt aus den Untiefen der Erde während Godzilla in den Untiefen des Meeres beheimatet ist. Soweit zu den grundlegenden Unterschieden, die ja so eigentlich keine sind. Ferner wird halt eben das gleiche Grundgerüst aufgefahren, wie in den unzähligen Sequels, Plagiaten und Teilen davor bzw. auch danach. Irgendwann kommt halt das Monster zum Vorschein, der Ausnahmezustand wird ausgerufen, die Massen schreiten in Panik und ganz ausgeschlafene Wissenschaftler suchen nach einer Lösung. Also das Rad wird auch bei diesem Teil nicht neu erfunden und so beschränkt man sich auch mal wieder hier auf die Zerstörung von schön augearbeiteten Papp und Plastikstädten. Und auch hier unterhält das wunderbar, vorallem weil es in seiner Inszenierung und Umsetzung noch billiger, trashiger und simpler erscheint wie in Ishiro Hondas Streifen. So kann man stellenweise schon sehr arg erkennen, dass sich hier ein Mensch in Echsenkostüm durch die Prärie schleicht. Ein Unterfangen, was den Godzillafilmen weitesgehend verwehrt blieb. Schön auch zu sehen, wie reales fahrendes Auto und Yongarys Riesenfüsse auf einer Szene gleichzeitig erscheinen. Da hatte man wohl vergessen, dass Yongary ein grüngrauens Monstrum ist, stattdessen stehen da bloss orangenfarbene Klumpen rum, die wohl Fuss und Bein darstellen sollen. Doch nicht nur das ist der einzig grosse Trashfaktor dieses Filmes, so ist des Rätsels Lösung das Monstrum zu besiegen eine Ammoniakpulvermischung. Klar, warum auch nicht. Erscheint doch logisch, bei einem Urzeitwesen, das aus dem Erdkern kommt, sich von Erdöl ernährt und Feuer speihen kann. Lustig auch zu sehen, wie Yongary vereinzelt rumsteht und sich füchterlich zu kratzen beginnt, da er von dem Ammoniak besteubt wurde. Herrlich putzig und in dem Falle einfach bloss noch unfreiwillig komisch. Aber wenn die Firma Marketingfilm das Ganze schon auf ihrer DVD als trashig - kultige Unterhaltung anwirbt, wundert mich gar nichts mehr. So ist es auch unschwer abzusehen, dass die Darsteller allesamt ultrablass bleiben und ihren Handlungen naiver nicht sein könnten. Insgesamt ist wohl hier jede Art von menschlicher Logik abhanden gekommen, doch das stört auch weniger, denn vordergründig erwartet man bei einem solchen Film das ohnehin nicht. All das indirekte Anprangern an atomare Tests und wissenschaftliche Folgen geht da natürlich auch gnadenlos unter, aber das ist eben ein Faktor, der bei einem japanisch - koreanischen Monsterfilm Pflicht zu sein scheint.

Fazit:
Effektvoller und vorallem kurzweiliger Godzillaableger, der noch weitaus trashiger als sein Vorbild daherkommt. In der deutschen Kinofassung angenehm kurzweilig und sogar spannend, aufgrund kurzer 65 Minuten Spieldauer. Wer aber nach dem Original schon genug hatte, sollte diesen millionsten Ableger meiden. Für alle anspruchslosen Godzillafans eine wohltuende Bereicherung, in Sachen Trash und unfreiwilliger Komik.

67%

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