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Die Japaner starteten 1954 mit Godzilla eine ein halbes Jahrhundert umspannende Saga rund um das titelgebende Monster Godzilla, das jedes Mal aufs Neue, mal unterstützt von diversen anderen Monstern aus dem Godzilla-Universum, mal allein, über Tokio trampelte und alles dem Erdboden gleich machte. Da dachten sich die Koreaner in den späten 60ern wohl "das können wir auch!" und ausgerechnet unter Führung des Regisseurs Kim Ki-Duk wurde Yongary – Das Monster aus der Tiefe aus dem Boden gestampft. Zu Marketingzwecken wird der Film immer noch gern als Godzillas Todespranke angepriesen und das, obwohl Godzilla hier überhaupt nicht vorkommt—dafür aber jede Szene schamlos an einen Godzilla-Film erinnert.

Diverse Atombombentests erwecken das friedlich unter der Erde schlummerte Sauriermonster Yongary, das sofort stinksauer und zielgerichtet unterirdisch, einem Erdbeben gleich, Richtung Seoul walzt, um dort aufzutauchen und alles platt zu machen, was sich in den Weg stellt.

Da ist Trash vorprogrammiert. Das fängt schon beim Monster selbst an. Mit seinem sinnlosen Horn auf der Nase und dem schlanken Körperbau sieht es noch weniger furchteinflößend aus als das große Vorbild aus Japan. Während Godzilla meist eher unbeholfen tramplig durch Miniaturstädte wütet und Gebäude und Brücken zerstört, weil sie zufällig im Weg stehen, macht Yongary das mehr um des Zerstörens willen. Die Miniaturstädte und –Landschaften, in denen sich (wie schon in den Godzilla-Filmen) ein Mensch im Gummikostüm wie die Axt im Walde aufführt, sind weitaus weniger detailreich ausgefallen als die in Japan, reichen aber völlig aus, um für unfreiwillige Komik und trashiges Fernsehvergnügen zu sorgen.

Wie es in diesem Genre so üblich ist, gibt man sich gar nicht erst mit dem Versuch ab, irgendwelche ausgefeilten Charaktere zu schaffen. Die koreanische Darstellerriege bleibt blass, steif und austauschbar. Naive staubtrockene Figuren, die entweder mit den sinnlosesten Gegenständen im Gepäck vor dem anstapfenden Monster fliehen müssen, oder als Hauptpersonen einen einfältigen Weg finden müssen, um das Monster zu besiegen, chargieren sich durch zusammengestöpselte Kulissen und machen zwischendrin einen kurzen, wenig sinnigen Ausflug ins Weltall und wieder zurück (wohl auch um ein wenig des Ishiro Honda'schen Science-Fiction-Flairs aus einigen Godzilla-Streifen zu übernehmen—oder es wenigstens zu versuchen), nur um dann herauszufinden, dass ausgerechnet ein klugscheißendes Kind, das sich in Ölraffinerien wie zu Hause zu fühlen scheint, auf die rettende Idee kommt.

Yongary als Anklage gegen Atomtests und die arrogante Vertechnisierung der Menschheit geht schon mal völlig in die Hose. Unterhaltungstechnisch kann der Film auch nur für Trash-Fans punkten. Spannung kommt nie auf, die Effekte sind noch schlechter als in Godzilla-Filmen und die Story ist altbekannt. Wer am japanischen Original Freude hat, wird sich auch bei diesem faden koreanischen Abklatsch bestens amüsieren. Wenn der DVD-Vertrieb auf der Hülle schon selbst das Wort "trashig" benutzt, um für Yongary – Das Monster aus der Tiefe zu werben, muss das ja was heißen.

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