Nach koreanischen Atomtests treibt ein Erdbeben auf Seoul zu, welches sich bald als ein legendäres Riesensauriermonster namens Yongary entpuppt, welches bei seinen Hungerstillungszug Zerstörung und Tod mit sich bringt. Ein paar Experten versuchen dem Ungeheuer Einhalt zu gebieten.
Hier haben wir es mit der koreanischen Variante des altbekannten Godzillathemas zu tun und der deutsche Titel stellt auch eine direkte Verbindung mit dem japanischen Kultmonster her, nur ist der wütende Unhold hier nicht Godzilla, sondern eben Yongary.
Die Geschichte ist, wie beim asiatischen Monsterfilm üblich, einfach gehalten und nach einer Vorstellung der wichtigsten menschlichen Akteure und der Schaffung für den Monsterauftauchungsgrund geht es zügig zum Zerstörungszug des Ungeheuers, wobei dieses eigentlich nur seinen Hunger stillen möchte (dieser Wonneproppen ist ganz heiß auf Öl und Benzin [nungut, als Zwischenmahlzeit muss schon mal ein Menschlein herhalten]). Die Menschen wollen natürlich nicht tatenlos bei der Zerstörung ihrer Stadt zuschauen und blasen daher zum Gegenangriff mit Hilfe von Panzern, Hubschraubern, Raketen und Kampfjets. Diese Kampfhandlungen werden nur kurzzeitig unterbrochen vom Zeigen von zwischenmenschlichen Beziehungen, den Heldentaten eines Kindes, welches wohl als Identifikationsfigur für eine jüngere Zielgruppe dienen soll und Expertenfachsimpeleien, die für mich das Highlight an unfreiwilliger Komik in diesem Film darstellen, denn zum einen sind die Gespräche wenig inhaltvoll und zum anderen findet das Geschehen in veralteter Technik statt (man beachte z.B. den mit einem riesigen Pfeil ausgestatteten Radar, der die Bewegung des "Erdbebens" anzeigt). Mein Geheimtipp bei den Expertensitzungen ist übrigens der ältere Herr mit Brille und Glatze, dessen Blicke verbunden mit Kopfbewegungen in unserer kleinen Runde für begeisterte Lachtränen gesorgt haben.
Aber nun zurück zur Äkschen. Natürlich kann man effektemäßig das übermächtige Vorbild Godzilla nicht erreichen, aber Yongary schlägt sich schon ganz ordentlich durch deutlich als Modelle erkennbare Stadtteile und balgt sich dabei mit Plastikpanzern und Fluggeräten und wer so etwas nicht mag, der ist hier sowieso an den falschen Film geraten. Hierbei kann das Monster nicht nur seine "Todespranke" und seinen Schwanz als Schlagwaffe einsetzen, sondern verfügt zudem noch über einen Feuerstrahl aus dem Mund und einen feinen Energiestrahl, den es über sein Nasenhorn abschießt. Der Feuerstrahl wurde, wie man in einigen Szenen deutlich erkennen kann, über ein Rohr im Maul des Monsterkostüms erzeugt, was zwar nicht für eine Nominierung in der Kategorie "Beste Effekte", dafür aber für Freude beim Trashfans sorgt, ebenso wie beispielsweise das mittels Nasenhornstrahl während der Fahrt in der Mitte durchtrennte Fahrzeug, bei dem die zur Inszenierung angebrachten zusätzlichen Stützräder zu sehen sind oder bei der (ich schätze mal) Blue Screen Szene, in der Yongary plötzlich eine orangene Farbe annimmt.
Sehr zu Gute kommt dem Film außerdem, dass er lediglich eine Laufzeit von knapp über einer Stunde aufweist und allein deswegen schon keine Langeweile auftreten kann.
Insgesamt finde ich diese Godzillavariante aus Korea äußerst unterhaltsam, auch wenn nichts Neues geboten wird, was man nicht bereits bei anderen Ungeheuerauftritten aus Asien gesehen hat. Freunde des "Mann im Anzug"-Monsters sind hier jedenfalls genau richtig.