Ein paar Leutchen sollen für einen neuen Freizeitpark exotische Tiere von einer Insel besorgen und finden dort ein gerade aus einem Ei geschlüpftes Wesen, welches von den Eingeborenen Gappa genannt wird. Entgegen aller Warnungen der Insulaner wird der Jung-Gappa verschifft, was den Zorn der Eltern-Gappas zur Folge hat, die auf der Suche nach ihrem Zögling eine Spur der Zerstörung mit sich ziehen.
"Gappa", der bei uns in gewohnter Weise den unpassenden Untertitel "Frankensteins fliegende Monster" verpasst bekommen hat, erfindet den Monsterfilm nicht neu und die großen Vorbilder wie King Kong und Godzilla sind deutlich zu erkennen. Dennoch erzählt der Film eine schöne Geschichte, denn im Gegensatz zu den meisten Japanmonsterstreifen gibt es hier keine bösen Ungeheuer (das wahre Ungeheuer ist ein geldgieriger Mensch) gegen die sich die Menschheit oder ein liebes Riesenmonster erwehren muss, sondern zwei sympathische Riesenvögel, die nichts Böses im Schilde führen, sondern lediglich ihr eigen Fleisch und Blut zurückhaben wollen. Ihre übers Maul abgeschossenen Feuerstrahlen nutzen sie nur zur Verteidigung, was sehr schön deutlich wird in der Szene, in der Mama-Gappa mit Nahrung für den Nachwuch im Schnabel das Festland betritt und diese ablegt, um sich zu wehren als ein Beschuss durch Panzer erfolgt. Der Film ist als Ereignis für die ganze Familie und besonders für die Kleinen angelegt, da die Kinder (zum einen der Inseljunge, der von einem angemalten und mit Kraushaarperücke ausgestatteten Blag dargestellt wird und zum anderen die Tochter des Freizeitparkbauers) eine wichtige Rolle einnehmen und als erste erkennen, dass die Gappas im Grunde ihres Wesens friedlich sind und nur ihr Baby zurückhaben wollen und zudem gibts zwischendurch immer wieder Auflockerungen durch typisch japanische Albernheiten seitens eines tolpatschigen Pummelchens (witzig fand ichs nicht besonders, dafür aber den Vogel, der auf der Insel den Flattermann macht) und übermäßige Gewalt ist nicht vorhanden.
Actionszenen, in denen die Gappas durch Städte stapfen, Häuser zerstören und sich Duelle mit Panzern und Fluggeräten liefern, sind reichlich vorhanden, bieten aber nichts, was man nicht schon in anderen Werken dieser Art gesehen hat. Die Effekte sind eindeutig als solche ausmachbar, aber was wäre ein Japanmonsterfilm schon ohne einstürzende Häusernachbauten und brennende und explodierende Plastikspielzeuge? Neben der Fortbewegung auf zwei Beinen beherrschen die Gappas die Flugkunst, auf die sie aber eher selten zurückgreifen und können sogar unter Wasser wandeln, wobei letztere Szenen einfach durch Aufsatz eines Blaufilters umgesetzt wurden, was einen merkwürdigen Eindruck hinterlässt, denn Wasserbewegungen oder Sandaufwirbelungen sind nicht vorhanden.
Große Schauspielerleistungen wird hier wohl niemand erwarten und es gibt sie auch nicht. Zur Darstellung einer angedeuteten Liebesbeziehung, Freude und Angst reicht es aber und die wahren Helden des Films sind sowieso die Gappas, die am Ende in einer wunderschönen Abschlussszene miteinander kommunizieren, Mutter-Gappa mit Wiedersehenstränen Baby-Gappa in die Arme schließt, Pappa-Gappa dem Kind einen Schnellkurs in Flugkunde erteilt und alle glücklich in den Sonnenuntergang flattern.
Insgesamt fügt der Film dem Genre des Monsterfilms zwar nichts Neues hinzu, überzeugt aber trotz einiger Längen durch eine schöne Geschichte und sympathische Monster und dürfte Freunden dieses Genres Freude bereiten, sofern man auf Monsterkloppereien ala Godzilla verzichten kann.