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Makoto Kido (Kenji Sawada) ist Chemielehrer an einer Highschool und irgendwie nicht so recht zufrieden, weder mit sich, noch mit der Verfassung Japans. Eines Tages bricht ein alter Fanatiker in den Schulalltag ein, kidnappt einen Bus und stellt wahnwitzige Forderungen. Der alte kann jedoch bereits nach kurzer Zeit von Inspektor Yamashita gefasst und aus dem Verkehr gezogen werden. Nichtsdestotrotz hinterlässt der Geiselnehmer einen tiefen Eindruck auf Kido und er beschließt eine ähnliche Show abzuziehen. Eines Nachts bricht er in die Militärbasis ein, ballert alles weg, was ihm in den Weg kommt und klaut die "Zutaten" für eine Atombombe. Diese baut er in seinem hauseigenen Labor zusammen und stellt Forderungen über das Telefon. Natürlich ist wieder Inspektor Yamashita mit dem Fall betraut. Kido weiß gar nicht so wirklich was er fordern soll, also holt er sich Rat bei einer sehr hübschen Radiomoderatorin, die das ganze (sehr zum Unmut der Polizei) zu einem Medienspektakel macht, Kido aber schon bald durchschaut.
Somit stellt Kido also bald Forderungen wie man möge doch die Rolling Stones einladen, Japan brauche endlich wieder mehr Rockmusik und Starpräsenz, ist der Zustand des Landes doch im Moment eine Schande. Irgendwann kommt auch Yamashita hinter die Identität des Chemielehrers und es kommt zu einem Showdown, der sich gewaschen hat...


Der Film ist (anscheinend) ein Kultklassiker und ich kann mich wirklich glücklich schätzen, ihn gesehen zu haben. Er ist schon etwas älter, von 1979. Insgesamt ist der Film recht langsam erzählt, wird aber trotz seiner epischen Laufzeit von 141 min. nie wirklich langweilig. Er birgt zwar eine gewisse Komik, alles in allem ist er aber nicht wirklich lustig, sondern wird mit zunehmender Laufzeit immer dramatischer. Dialoge finden kaum statt, vielmehr wird einfach nur das Geschehen gezeigt, man ist nicht mehr "Zuschauer" sondern "Beobachter". Gegen Ende wird der Film richtig actionreich, was man ihm bis dahin gar nicht zugetraut hätte (die Autoverfolgungsjagd erinnert mich irgendwie an "Blues Brothers"). Überhaupt kann man den Film zu keiner Zeit beurteilen, immer wieder passiert etwas Unvorhergesehenes. Natürlich ist "The Man who stole the Sun" reine Sozialkritik an Japan, ein Land "für das man sich schämen muss" und auf diese Weise funktioniert er auch ganz gut.

Die DVD von Mei Ah bietet ein durchschnittliches Bild, einen grottenschlechten Ton und ist codefree. Was solls, immerhin ist der Film auch schon ein wenig älter. Das Bild ist letterboxed und bietet englische Untertitel an.

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