Review

Der Kampfsportklassiker " Bloodsport " von 1988 mit Jean Claude van Damme schrie praktisch schon nach einer Fortsetzung, doch es dauerte 8 Jahre bis man mit " Bloodsport 2 " ein sehr brauchbares Sequel auf den Markt schmiss. Das Budget war natürlich wesentlich kleiner als beim Original und das sieht man auch, da der Film nicht ganz so opulent ausschaut.
Alan Mehrez liefert hier ein gutes Regiedebut ab, und auch Schauspielneuling Daniel Bernhardt gibt einen ganz guten Van Damme Ersatz her.

Story:
Meister Sun ( James Hong ) erzählt seinen Schützlingen die Geschichte seines Freundes Alex Cardo ( Daniel Bernhardt ). Dieser musste ins Gefängnis weil er ein Schwert gestohlen hatte und sein Partner ihn übers Ohr gehauen hat. Im Knast machte er die Hölle durch, doch er lernt Meister Sun kennen, welcher ihm die eiserne Hand beibringt. Dafür verspricht ihm Alex am nächsten Kumite teilzunehmen. Alex ist bald wieder auf freiem Fuß, doch er muss das Kartana Schwert wieder beschaffen, als Preis für seine Freilassung. Nebenbei nimmt er noch am Kumite teil und einer seiner Gegner ist ein Wärter namens Demon ( Ong Soo Han ). Bald steht Alex auch seinem alten Partner wieder gegenüber und dieser versucht ihn diesmal ganz aus dem Weg zu räumen.

Damit nicht nur das Kumite im Mittelpunkt steht und die Story nicht so eintönig wirkt, hat man noch die Geschichte mit dem Diebstahl eingebaut und auch eine Romanze darf nicht fehlen. Auch bis das Kumite beginnt, dauert eine Weile. Alex stiehlt erstmal das Schwert und kommt bald darauf in den Knast. Dort sieht er sich vielen Attacken ausgesetzt und lernt Sun kennen. Dann kommen wir zu den Trainingseinheiten, ein Klischee welches in fast allen Kampfsportfilmen wahrgenommen wird. Also trainiert Alex erstmal fleißig und darf sich nebenbei ab und zu noch herumprügeln.
Als er dann aus dem Knast kommt ist er natürlich ein anderer Mensch und kurz darauf startet dann das Kumite.
Dieses ist diesmal leider nicht so opulent aufgezogen und findet in einer Art Fabrikhalle statt.
Der Score und die Untermalung der Fights ist auch recht lahm geworden, die Klasse des Originals wird hier lang nicht erreicht. Die Musik klingt zwar nicht schlecht, bietet aber auch nicht genug Abwechslung an.

Doch der Film ist so rasant abgedreht, dass man über kleinere Mankos und viele Klischees hinweg sehen kann. Denn hier hagelt es wahrlich Dresche. Auch beim Diebstahl und im Knast wird schon ordentlich draufgehauen und im Kumite geht es gerade weiter. Die Choreographien sind echt gut geworden und bieten viel Abwechslung. Es gibt hier so viele Kämpfer und fast alle haben einen eigenen Stil, wie zum Beispiel der Monkey oder die Thaifighter. Nur dieses ewige Kampfgeschrei und das nervöse Herumgefuchtel mancher Kämpfer kann auf die Nerven gehen. Im Erstling hielt sich das Ganze noch in Grenzen, doch hier ist es übertrieben. Auch Alex Cardo führt nicht viele Schläge aus, ohne nicht einen komischen Laut von sich zu geben.
Ansonsten ist die Action astrein und die Fights sind sogar viel zahlreicher vorhanden, als im Original.

Daniel Bernhardt ist hier in seiner ersten Hauptrolle zu sehen. Zum ersten Mal trat er in einer kleinen Nebenrolle in " Futuresport " auf. Als van Damme Ersatz schlägt er sich wirklich wacker und prügeln kann er sich auch, aber das Talent ein Schauspieler zu sein, das fehlt auch ihm.
Pat Morita spielt hier mal keinen Kampfsportmeister, sondern einen Geschäftsmann.
James Hong verkörpert hier Meister Sun. Oft war er in der Fieslingsrolle vertreten, doch auch die Rolle des Lehrers steht ihm gut.
Donald Gibb ist wieder als Raymond Jackson mit an Bord. Er war schon im Erstling an van Dammes Seite. Auch hier sorgt er wieder für etwas Witz, vor allem seine Baggerversuche bei der weiblichen Kämpferin Kim sind recht witzig.
Ong Soo Han als Demon ist ein recht würdiger Bolo Yeung Nachfolger, aber er neigt als zum Overacting auf der Kampffläche.

Fazit:
Ordentliches und actionstarkes Sequel. Der Plot allgemein ist recht solide, inklusiver der üblichen Klischees. Doch die Umsetzung ist sehr rasant und Längen treten gar nicht auf. Gefightet wird hier bis die Fontanelle glüht und das mit sehr guten Choreographien und auch ziemlich hart. Nur die Ausstattung und Kulisse lässt etwas zu wünschen übrig und der Score ist auch ein bisschen zu eintönig und klingt auch nicht so gut, wie der des Originals. Die Darsteller sind auf gutem durchschnittlichen Niveau. Auf jeden Fall prügelte sich Daniel Bernhardt hiermit in die B-Film Kategorie.
Insgesamt sehr unterhaltsam und ordentlich gefilmt, aber an das Original komt man nicht heran.

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