Es ist kaum zu fassen, wie wenig Handlung die Filmadaption der doch recht voluminösen Romanvorlage "Pact of the Fathers" von Ramsey Campbell vorweisen kann. Über das Buch kann ich nicht urteilen, der Film hingegen ist ein einziger, absoluter Langeweiler vor dem Herrn. Es passiert quasi nichts und wieder nichts, bis zum einigermaßen netten Twist am Ende. Doch sogar die finale Wendung ist derart bieder inszeniert, dass es bei dieser spanischen Produktion selbst um diese Idee noch schade ist.
Den Film als langatmig zu bezeichnen wäre eine Untertreibung! Die Stationen der Haupthandlung werden in tumber Schnitzeljagdmanier abgehandelt. Dabei werden die wenigen Entwicklungen in der Story, die für die Auflösung überhaupt relevant sind, dermaßen breitgewalzt (noch dazu in einem elendigen Schneckentempo), dass das Anschauen zu einer Geduldsprobe wird. Mag sein, dass das im Buch anders ist und dort wohlmöglich diverse subplots ausgearbeitet sind, die zur Rahmengeschichte im Sinne einer Bereicherung beitragen, in "Second Name" hingegen könnte man die komplette Story, inklusive der Auflösung, in zwei, drei Sätzen zusammenfassen (wovor ich mich hier wegen der Spoilerwirkung hüten werde).
Auch wenn ich mich wiederholen muss: es passiert einfach nichts, da die ganze Geschichte um einen einzigen Sachverhalt herum aufgebaut ist. Dabei wäre aufgebauscht zutreffender, denn die gesamte Inszenierung ist dermaßen auffällig auf bedeutungsschwanger getrimmt, um so über die Löcher in der Handlung hinwegzutäuschen. Nach einem wirren Anfang löst sich dann recht flott das ganze Mysterium (besser: Brimborium!) zusehends in Wohlgefallen auf.
Was mir auch arg misfallen hat, sind die unsäglichen Klischees, wie etwa die Darstellung der Psychiatriebewohner, bzw. die Art und Weise, wie das Personal mit selbigen umgeht. Selbst anno 2003 dürfte es wohl selbst im hinterletzten Winkel Spaniens nicht mehr so zugehen, wie es dem Zuschauer in "Second Name" verkauft wird. Dagegen wirkt so manche B-Movie Psychiatriedarstellung aus den 80ern geradezu dokumentarisch! Von der Karrikatur des knurrigen (aber im Grunde überflüssigen) Polizeibeamten mal ganz zu schweigen. Diese Stereotypen ergänzen sich vorzüglich mit einer Reihe von Logiklöchern und ziehen so die Gesamtwertung gnadenlos nach unten. Da retten auch ein paar wenige, relativ schöne Bilder nicht mehr viel.
Fazit: taugt auf keinen Fall was für einen spannenden Thrillerabend (by the way: die FSK18 Freigabe ist, wenn mich meine Wahrnehmung nicht völlig täuscht, mal wieder durch nichts zu rechtfertigen - dagegen ist ein alter Edgar Wallace Schinken der pure Horror!). Kann man sich im besten Fall zwischendurch mal reinziehen, z.B. an einem langweiligen Sonntagnachmittag, wenn man keine hohen Ansprüche stellt (am besten gar keine).
4 / 10 Punkten.