Der Ex-Soldat Rex vereitelt mit brutaler Gewalt auf eigene Faust einen Banküberfall, was zur Folge hat, dass eine der anwesenden Geiseln ums Leben kommt, woraufhin er für acht Jahre in den Knast wandert. Nach seiner Entlassung beschließt Rex - auch um den um ihn veranstalteten Medien-Rummel zu entgehen - einen Neuanfang in Finnland zu wagen. Direkt nach seiner Ankunft wird er in einem Taxi mit Gas außer Gefecht gesetzt und erwacht kurz darauf gefesselt und mit einem amputierten Bein im Keller einer derangierten Familie, die immer wieder mal Touristen entführt und diese häppchenweise an ihren degenerierten Sprößling Pati verfüttert. Die Kannibalen-Sippe ahnt jedoch nicht, dass sie sich an Rex - der auch an einer ganz persönlichen psychologischen Macke laboriert - noch im wahrsten Wortsinn die Zähne ausbeißen wird... Ein australischer Film, der in Finnland spielt und das "Texas Chainsaw Massacre" ziemlich dödelig variiert? Alister Grierson, von dem man eventuell noch den hybriden 2011er-Survival-Streifen "Sanctum" ob seiner spektakulären 3D-Optik sowie der Beteiligung eines gewissen James Cameron in Erinnerung haben dürfte, liefert mit "Bloody Hell" erneut höchst zwiespältig ab und präsentiert das altgediente Hinterwäldler-Sujet ausgeschmückt mit einigen Torture-Porn-Motiven hier als (tief)schwarze Komödie, in der flache Witze und skurrile Charaktere mehr zählen als ein echtes Terrorfilm-Feeling. Ernstzunehmen ist das Ganze also trotz grotesker Einfälle und blutigem Effekte-Schmand ergo kaum, so wirklich witzig ist "Bloody Hell" andererseits aber leider auch nicht geraten. Somit sitzt Giersons Filmchen, das zudem durch die Bank gespielt ist wie 'ne unernste Genre-Parodie und damit mal ein Mitfiebern mit dem Protagonisten trotz aller Biesthaftigkeiten effektiv verhindert, konsequent zwischen allen Stühlen. Problematisch ist aber halt, dass ich - ohne großartig darüber nachzudenken - bestimmt ein halbes Dutzend Splatter-Comedies aufzählen könnte, die doch sehr viel lustiger und erinnerungswürdiger daherkommen (ganz spontan als Alternative: der atmosphärisch ähnlich gelagerte, ebenso harte und sehr viel smartere "Severance - Ein blutiger Betriebsausflug", der jetzt ja auch schon mehr als anderthalb Dekaden auf dem Buckel hat). Sorry, aber mir hat "Bloody Hell" mal so überhaupt nicht gefallen, und das liegt wirklich nicht daran, dass ich nicht in der Lage wäre, über eine Verhohnepiepelung eines geliebten Klassikers zu lachen oder mich generell auch mal unter Niveau zu amüsieren. Aber hey, different strokes for different folks, wem's gefällt...
4/10