Review

Ein Boxer, der sich nicht an einen getürkten Kampf gehalten hat, und deswegen Ärger mit den Triaden bekam... Ein Polizist, der auf eigene Hand einen Verbrecher erschossen hat... Ein Alkoholiker, der fast sein gesamtes Leben hinter Gittern verbracht hat, und seine Schwester seit seiner Kindheit nicht mehr gesehen hat... Alle drei sitzen in einem Gefängnis, daß nicht nur von einem Machtkampf innerhalb der Insassen brodelt, sondern auch von einem diabolischen Direktor geleitet wird...

Wer die Filme von Chu Yin-Ping kennt, weiß was ihn hier erwartet. Und je nachdem, ob man dessen bisherigen Werke mag oder nicht, fällt auch die Bewertung dieses Heroic Bloodshed-Gefängnisdramas aus. Manche werden diesen Film lieben, andere wiederum werden ihn hassen. Um es gleich vorneweg zu sagen: Was Neues bekommt man hier nicht zu sehen. "Jail In Burning Island" stiehlt aus unzähligen anderen Knaststreifen - wobei man besonders häufig an "Island on Fire" von dem gleichen Regisseur denken muß. Aber auch andere Filme wie "Pulp Fiction", "Natural Born Killers", "12 Monkeys", "Mission Impossible" etc. standen für einige Szenen Pate. Das ist aber nicht wirklich störend, da Chu Yin-Ping weiß, wie man sowohl Action als auch dramatische Szenen mustergültig inszeniert. Man kann nur hoffen, daß der Mann endlich mal ein wirklich gutes und originelles Drehbuch in die Hände bekommt... Gefallen haben mir vor allem die wenigen, aber vortrefflichen Shootouts sowie die sporadischen, knackigen Kämpfe. Für einen richtigen Actionfilm waren die paar Adrenalinschübe am Anfang und am Ende aber zu wenig. Überrascht hat mich auch, wie man es fertigbringt, aus geklauter Musik und klischeehaften Situationen teilweise wirklich zu Herzen gehende Szenen zu schaffen - Kompliment. Bei der Besetzung geht eindeutig Nicky Wu als Sieger hervor. Aber auch Takeshi Kaneshiro, Jackson Lau, sowie eigentlich der gesamte Rest schlagen sich wacker. Allein von - einem ziemlich müde wirkenden - Anthony Wong hätte ich mehr erwartet. Und natürlich bekommen wir auch hier etwas Klamauk geboten, es wird viel gepinkelt undsoweiterundsofort, aber das kann den Gesamteindruck des ziemlich abwechslungsreichen und frisch wirkenden (!) Filmes nicht weiter mindern. Achso, die letzte Szene wollte mir zwar nicht ganz in den Sinn, war aber trotzdem gelungen und gab dem Film irgendwie noch den richtigen Schliff. Resultat: Hat mein Wohlwollen.... (Allerdings verdient derjenige Geistesriese Schläge, der auf die glorreiche Idee gekommen ist, zwei Explosionen am Anfang durch schrecklich aussehende Computertricks zu faken)

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