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Eine kleine Stadt in Texas schwimmt im Öl. Doch ein raffgieriger Halunke reißt sich den Großteil unter den Nagel. Wer sich ihm widersetzt muss sterben. So auch der Farmer Foster, der dem Schuft bis zuletzt sein Grundstück nicht verkaufen wollte. Kurz vor seiner Ermordung verkaufte er seine Farm doch - und zwar an den sympatischen Herumtreiber Zwiebel, den das Öl völlig kalt lässt und nur in Ruhe seine scharfen Pflänzchen anbauen will. Als er in einem riesigen Wagen voll Zwiebeln liegend und von einem sprechenden Pferd begleitet, in die Stadt kommt, muss er sein liebenswürdiges Wesen erstmal außenvor lassen um einen alten Zeitungsschreiber, der die Morde anprangert vor ein paar Schlägern zu schützen.Seine Zwiebeln sind ihm dabei eine große Hilfe und wirkungsvoller als jeder Sechsschüsser. Er tut sich mit den beiden schwer bewaffneten Kindern des Farmers zusammen und bekämpft den Schurken. Im weiteren Verlauf der Geschichte muss er sich mit schwulen Deputys, Schlägertrupps und mit Strapsen bekleideten Revolverhelden herumschlagen. Als er den Bösewicht am Ende sein Zwiebelfeld umgraben lässt und dieser dabei auf eine weitere Ölquelle stößt, zieht die "Zwiebel" weiter...

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Schwer zu glauben das der Regisseur und Hauptdarsteller dieses unglaublich extremen Streifens nur ein Jahr später einen der härtesten und düstersten Italowestern drehten. Denn dieser Film stellt mit seinem Kneifzangen-Humor und seinen abgedrehten und saublöden Gags ein einzigartiges Genre-Highlight da. Und in umgekehrter Weise wie den schon oben erwähnten, harten Keoma. Einige Witze könnten aus einem ernstgemeinten Demofilo Fidani-Western stammen, aber unterhalten durch hervorragende Synchro und gute Darsteller. Besonders erwähnenswert ist da der Schurke, der eine große goldene Handprothese hat. Sollte dieses Stückt beschädigt werden, hat er zu Not einen Diener, der ca. 100 Schraubezieher aller Art mit sich führt und stark an eine Adolf Hitler-Karrikatur erinnert. Ebenso bizarr ist die Verfolgungsjagd in der Zwiebel seine Fahrrad in ein Pony verwandelt. Es hätte viel daneben gehen können, aber irgendwie passt alles in die irre Story. Am Script wirkte Sergio Donati, ein genialer Schreiber der viel mit Leone arbeitete mit. Girolamis Regie ist handwerklich perfekt und relativ modern.

Ein Film, der sicherlich nicht jedem gefällt, mir allemal.

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