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Insgesamt vierte Zusammenarbeit vom zumeist als Regisseur und/oder Produzent tätigen R. Ellis Frazier mit dem C-Actionstar Luke Goss, nach Across the Line: The Exodus of Charlie Wright (2010), Dead Drop (2013) und Goss' Regiedebüt Your Move (2017), welches von Frazier hinter der Kamera und monetär unterstützt wurde. Beide auf ihre Weise auch schon als Aushängeschild der zweiten oder eher dritten Garde an Filmemachern und Schauspielern, die das Actiongenre bzw. deren Abarten von Actionthriller oder Crime Drama seit einer Weile schon beackern, und zwar keine guten Besprechungen einfahren oder anderweitig Ruhm, aber finanziell wohl zumindest einträglich genug und fleißig zudem auch noch sind:

Als der MI6 Agent Gray [ Luke Goss ] der serbischen Kriegsverbrecher Boranovic [ Elya Baskin ] verhaften und nach Den Haag überstellen kann, sieht er sich am Ende einer jahrelangen Jagd. Boranovic gelingt es aber, seinen Auftragskiller 'Z' [ Roberto Sanchez ] zu informieren und auf die Suche nach den zwei wichtigsten Zeugen zu schicken, um diese zu beseitigen. Einer davon ist Jake [ Renton Pexa ], der mit seinem Adoptivvater Frank [ Louis Mandylor ] gerade auf einem Jagdausflug verweilt. Gray, der von dem Vorhaben Lunte bekommt, macht sich mit dem FBI Mann Butler [ Ian Sharp ] und dem örtlichen Deputy Bill [ Matt Valvardi ] auf die Suche nach Gespann, während der Killer aber ihnen schon viel weiter voraus ist.

Goss hier als Mann von Welt, im gut geschnittenen Anzug, als Experte im Nahkampf und von Erfahrung und Souveränität gestählt, als Statham-Type, nur bisschen weniger Kreuz und nicht die globale Bekanntschaft, aber als Ersatz für Statham, der leider schon seit längerem eine andere Karriere als des Mannes für das Grobe und die groben B-Filme einlegt. Mandylor spielt nicht den Gegenpart, aber den Gegenpol, den treusorgenden Vater weitab vom Brennpunkt der Internationalität, nicht den Staatenkämpfer, sondern den Mann im Holzfälleroutfit und auch aus einer Gegend, in der der Waldarbeiter ganz weit vorne ist in der Liste der Berufs- und Beschäftigungsgruppen und neben dem Sheriff und seinem Deputy auch am höchsten angesehen und als wertvoll für die kleine Bevölkerung in dieser weitflächigen Natur gezählt.

Parallel und dennoch aufeinander aufbauend wird das beobachtet, die Handlung, ein Auftraggeber, ein Attentäter, ein Beschützer und ein Zielobjekt. Vier Jäger, vier Väter, auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes und normalerweise in unterschiedlichen Leben auch und anderen Ländern, die hier grenzüberschreitend aber auf ein Territorium begrenzt werden und der Feldzug im Generationenbonding auf einem gemeinsamen Areal nur spielt. Die Bilder der Inszenierung sind ordentlich gefiltert, sonnen- und lichtdurchflutet und gleichzeitig gedämmt und übersteuert, eine gewisse Wertigkeit in der Optik, die nicht gleich die geringe Finanzsubstanz offenbart und zusätzlich von 'Außenszenen' in Belgrad und Den Haag bzw. touristischen Außenaufnahmen spricht und als Verortung für den Aufbau der Geschichte mit ins Spiel bringt. Den ersten Toten gibt's nach einer Viertelstunde. Den nächsten dann wann später. Dann dauert es wieder eine Weile, vielleicht eine gute Stunde, bis wieder etwas Tempo hineinkommt und wieder was passiert.

Immerhin, die Gegend ist ganz schön, die Wälder weit und unbefleckt, das Wetter zeigt sich auch von der besten Seite, die Sonne scheint prall und das blaue Himmelszelt ist mit vielen weißen Wölkchen eingedeckt. Der Plot ist winzig angeleiert und bleibt auch klein, Genrestoff, der früher mit William Zipp oder Frank Stallone gedreht wurde bzw. mit Corey Haim oder Don Swayze, oder mit Joe Penny und Justine Bateman, in der Ecke verstecktes Videothekenfutter für die Dauerkunden und Allesgucker halt, nur das es heute keine Ausleihgeschäfte vor Ort mehr gibt und stattdessen das Streaming im ähnlichen Verfahren, nur ohne das Ambiente regiert. Falsch gemacht hat man dort nicht viel, hier auch nicht, arbeitet Frazier zumindest mit ruhigen Einstellungen, verlässt sich auf seine Anlage und eine kleine Zahl durchaus prägnanter Darsteller, das Ganze wird nicht etwa über-inszeniert oder anderweitig versucht zu pushen, sondern weiß um seine Aufgabe und versucht diese nach besten Wissen und Gewissen oder auch dem wenigen vorhandenen Talent zu erfüllen.

Solide gehandhabt also, das kann man schon zugute halten, ein wenig arg lang für das dürre Storywerk vielleicht und mit einer eher peinlichen Rückblende, die zwar das Motiv für das Ganze erklärt, aber in dieser Form dennoch nicht so richtig funktioniert, und selbst den Mandylor für zwischendurch zum Nickerchen in der Mittagssonne verführt. Ein Thriller(Drama), keine bis kaum Action (ein Schusswechsel hört man nur, ein Nahkampf ist verwackelt und zerschnitten, ein zweiter Nahkampf wird abgesagt, da Jemand hier mit einem Messer zur Schießerei kommt und der andere das wie weiland Indiana Jones auf seine Weise abkürzt), ein Survivalfilm mit viel Fußmarsch durch die Pampa, mit Päuschen und Pläuschen für die emotionalen Gedanken am nächtlichen Lagerfeuer, mit einem ausgedehnten Marathon (von 12 ganzen Meilen) während der Jagdzeit, die hier früher anfängt als erlaubt und nicht nur für die Tiere, sondern vor allem für die Menschen als Beute gilt.

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