Das „Sheboot“ von 2016 war (bis auf Kate McKinnon und Chris Hemsworth in viel zu kleinen Rollen) ein rechter Fehlgriff. Auch wenn AFTERLIFE (zu „deutsch“: LEGACY) mit seiner kalkuliert diversen Besetzung (aber bitte nur in den Beste-Freunde-Rollen!) und den offensiven Retrobezügen in vielerlei Hinsicht ebenso konstruiert erscheint, hat er doch deutlich mehr Charme. Das wundert wenig, haben hier doch immerhin Jason (Regie, Drehbuch) und Ivan Reitmann (Produktion – und Regie des Originals) gemeinsame Sache gemacht und man spürt auf jeden Fall die Liebe zum Material.
Die ersten zwei Drittel des Films machen auch richtig Spaß, Carrie Coon und Paul Rudd haben eine amüsante Chemie und die kleine auf „Granddad“ Harold Ramis zurechtgestylte Mckenna Grace trägt den Film als Hauptfigur ziemlich gut. Höhepunkt ist definitiv die Walmart-Sequenz, in der zahllose Mini-Marshmallow-Männchen zum Leben erwachen und in bester GREMLINS-Manier Schabernack im Supermarkt treiben und sich beidpielsweise auch genüsslich gegenseitig über einem Grillfeuer rösten.
Unmittelbar danach wird der Film jedoch leider urplötzlich vom offenbar unvermeidlichen Blockbuster-Effektfinale verschlungen: Der dritte Akt ist kopflos und chaotisch, verschwundene Figuren tauchen plötzlich von Dämonen besessen wieder auf, es wird rasch noch erklärt, was das Zeug hält, um den Showdown einzuläuten und bis zum Ende des Abspanns muss offenbar jede relevante Figur des originalen GHOSTBUSTERS Universums noch mindestens einen Fanservice-Auftritt geleistet haben.
Spektakelkino ist nicht Jason Reitmanns Stärke und es hätte seinem Film sicherlich gut getan, wenn er die Leichtigkeit und den Witz seiner „geistreichen“ Familiengeschichte konsequent durchgezogen hätte. Aber leider funktioniert Hollywood so nicht.