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Eine neue Frau im Haus, obwohl die Mutter schon vor Jahren von ihr gegangen ist? Das kommt für das Mädchen Fei Fei nicht in Frage. Und so steht sie nicht nur der vom Vater vorgesetzten Dame ablehnend gegenüber, auch der neue Bruder in spe geht ihr einfach nur auf die Nerven. Da kann nur noch die Mondgöttin helfen, also macht sich Fei Fei auf den Weg gen Erdtrabant.

Die Geschichte dreht sich um altbekannte Themen wie Familie, Verlust und dessen Verarbeitung. Das Zulassen von Veränderung zieht sich durch den Film und bedient bekannte Muster, sodass zwar Überraschungen ausbleiben, doch trotzdem manch ein emotionaler Moment kreiert wird. Trotzdem bleibt „Over the Moon“ inhaltlich auf sicherem Terrain und traut sich hier recht wenig.
Jugendliche Figuren, Familienmitglieder, lustige Sidekicks, „Schurkin“ mit Geschichte; man kennt die Zutaten und weiß auch recht schnell, wie es zwischen den Figuren am Ende aussehen wird. Der Film ist einfach keiner, der sich auch an das erwachsene Publikum richtet, wie es Pixar immer wieder mal praktiziert, was sich auch im fehlenden Tiefgang niederschlägt – sieht man vom Thema des Verlustes einer geliebten Person ab.

Optisch kann man eigentlich nicht meckern, das Abenteuer ist farbenfroh und technisch sauber gestaltet. Auf dem Mond brennen sich die Farben zwar geradezu durch die Netzhaut, jedoch verleiht das der Umwelt einen schön surrealistischen Touch. Trotzdem lässt der Stil mitunter keine klare Linie beim Figurendesign erkennen, was irritiert (ebenso wie die anatomisch völlig ungesund aussehende Beinlänge mancher Personen).
Für die Ohren gibt es manch gewöhnungsbedürftige Musicalnummer zu erfahren, die Stile wechseln da zwischen klassischer Ballade und moderneren Popklängen, die nicht so ganz in das märchenhafte Setting passen wollen. Überhaupt fehlt es an den großen Melodien, die nach der Sichtung noch im Gedächtnis bleiben.

„Over the Moon“ ist ein flott inszenierter Animationsfilm, der zwar optisch durchaus ansprechend präsentiert wird, thematisch jedoch konventionell bleibt und musikalisch nicht immer den passenden Ton trifft. Nett, bunt und, bezogen auf die Oscarnominierung, ohne Chance gegen „Soul“.

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