Mit „Snuff Road“ präsentiert der völlig unbekannte Regisseur Richard Stark seinen ersten Film und eins lässt sich direkt sagen: Mit den debilen deutschen Durchschnitts-Splatterfilmen von mehr oder weniger ambitionierten Amateuren hat dieser Film nichts gemein und ebenso wenig mit den geradezu genialen No Budget-Filmen von Jörg Buttgereit.
Nein, „Snuff Road“ schlägt in eine andere Kerbe, echte Terrorfilme wie Wes Cravens „Last House on The Left“ oder „I Spit on your Grave“ werden hier zum Vorbild genommen um etwas eigenes unkonventionelles zu schaffen. Die minimalistische Story passt perfekt zum absichtlich amateurhaften Inszenierungsstil, doch anders als in kranken Filmen wie „Mordum“ verzichtet man hier fast ganz auf den Einsatz von sichtbarer Gewalt. Einerseits mag das dem Film gut tun, da er sich angenehm vom üblichen Produktionen abhebt, welche sich bloß auf das sinnlose Zeigen von Gewaltszenen konzentrieren. Leider kann „Snuff Road“ aber kaum Schockwirkung entfalten, es sei denn man lässt sich völlig auf den Film ein.
Ebenfalls überraschend positiv fallen die Darstellerleistungen aus, besonders die Schauspielerin die das finale Opfer darstellt kann voll überzeugen. Überhaupt ist hier mit viel Liebe zum Detail gearbeitet worden, doch all die Mühe der Macher lässt den Film nicht zugänglicher erscheinen. Im Prinzip passiert die ganze Zeit über so gut wie nichts, vielleicht hätte diese blutarme Variante des Schock-Films besser als Kurzfilm funktioniert.
Fazit: Sicher nicht uninteressant, doch insgesamt ist das Werk zu unausgegoren um künstlerisch voll zu überzeugen und als reiner Terrorfilm leider zu harmlos.