Die „Bloodsport“ – Reihe geht in die dritte und vorletzte Runde, ohne das sich entscheidend etwas ändert. An das Original reicht man längst nicht heran und selbst das Mittelmaß zu erreichen, gestaltet sich für diesen lahmen Klopperstreifen aufgrund seines strukturschwachen Plots und rar gesäter Martial-Arts-Einlagen schwer.
Da hier die selbe Besatzung des Vorgängers wieder aufläuft, liegt die Vermutung nah, dass gleich in Serie produziert wurde. Das schadet „Bloodsport 3“ zwar nicht, weiter helfen tut ihm die Fließbandvermarktung aber auch nicht.
Alex Cardo (Daniel Bernhardt, „Bloodsport 2”, „Perfect Target”) ist inzwischen Papa und sein trainierter Sohn ein ausgemachter Prügelknabe, der auch schon mal, freilich aus Notwehr, die Schüler verdrischt und von der Schule verwiesen wird, was Papa Alex aber gar nicht so schlimm findet, weil er nun in Ruhe mit seinem Sprössling Campen fahren und philosophisch indoktrinieren kann. So ganz nebenher gibt es dann noch die Vergangenheit mitgeliefert. So unwichtig diese Storykomponente, zu der immer wieder kurz hingeschaltet wird, auch ist, sie bildet den Rahmen für „Bloodsport 3“.
Alex erzählt also reichlich wirr von seinen Erlebnissen nach „Bloodsport 2“. Wie er zu einem profitablen Spieler wurde, in einem Zockersalon seine Machotour abzog, ein paar Verbrecher im Ninja-Anzug verdrosch und schließlich vom reichen Fettsack Duvalier (John Rhys-Davies, „Raiders of the Lost Ark“, „The Lord of the Rings“) dazu eingeladen wird, an einem von ihm privat organisierten Kumite mitzukämpfen. Da winkt eine stattliche Börse, aber weil Alex so gar nicht mehr aufs Kämpfen erpicht ist, lehnt er ab. Erbost killt Duvalier seinen Sensei und so flüchtet Alex zu dessen Bruder in die Berge um sich, ganz frei nach dem längst ausgelutschten, tausend Mal gesehenen Schema, natürlich mit reichlich exotischen Methoden trainieren zu lassen, um dann zurückzukehren und Duvalier sein abgekartetes Turnier zu versalzen.
Herrje, die ermüdende Einfallslosigkeit mit der „Bloodsport 3“ nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch abgedreht wurde, grenzt schon an Dreistigkeit. Die Chose lässt sich bis in die letzte Szene von Beginn an durchblicken und Action ist ein Fremdwort. So richtig los geht es dann auch erst, wenn das Turnier endlich beginnt – gerade mal 30 Minuten vor Schluss. Und selbst da weckt Regisseur Alan Mehrez („Bloodsport 2“, „Vahka: Arena of Death“) nur Desinteresse, weil er die Kämpfe immer gleich ablaufen lässt und, wie beim Vorgänger, es an exzentrischen Kämpfern beziehungsweise unkonventionellen Stilen mangelt. Es ist zwar einiges los, aber schrecklich bieder umgesetzt und der vermeintliche Übergegner gibt abseits seiner Größe nichts her. Keine Ausstrahlung, kein Kampftalent, kein gar nichts.
Pat Morita und James Hong geben sich, und das ist schon das Beste am Film, kurz die Ehre, ansonsten folgt „Bloodsport 3“ den gängigen Konventionen. Isaac Florentines Hauskomponist Stephen Edwards kann die Monotonie, wenn auch nur kurzfristig, mit ein paar reißerischen Klängen durchbrechen, ansonsten herrscht hier aber eine kreative Leere, wie Alex sie nach dem Tod seines Senseis wohl erlebte.
Fazit:
Nur auf die dümmliche Neugier der unwissenden Videothekenbesucher bauender, anhand seines Titel frech werbender 08/15-Klopper mit zwar soliden Fights, aber einer grenzenlosen Ideenarmut, die sich im belanglosen, langweiligen Plot niederschlägt. Wer, wie ich, Daniel Bernhardt, trotz seinen vorhandenen Könnens, zudem nicht viel abgewinnen kann, steht hier schnell auf verlorenem Posten. Nicht gerade eine Offenbarung unter den Martial-Arts-Streifen...