Review

Zwei meiner Lieblingsschauspieler in einem Film, so etwas muss man doch ansehen. Greenland ist ein gut gemachter Armageddonfilm. Doch für ein sehr gut, fehlen ein paar Dinge. Der Drehbuchautor Chris Sparling hat sich leider einige Patzer geleistet, welche allerdings nicht untypisch sind für derartige Filme. Diese zu beschreiben ohne zu spoilern ist etwas schwer, ich will es dennoch versuchen...

Man läßt nicht Lebensnotwendiges Utensil aus Vergesslichkeit liegen, an so etwas denkt man ständig und dauernd. Bei einem weltweiten Katastrophenfall funktioniert kaum mehr Infrastruktur (z.B. öffenticher Nahverkehr, Ampelschaltungen) und Regierungspersonal wie Militär, Polizei, Mediziner arbeiten kaum noch organisiert und strukturiert, wenn überhaupt. Gewisse Orte werden einfach so mit Glück gefunden, obwohl eine genaue Adresse unbekannt ist? Man läuft nicht leicht bekleidet und eisige Gebiete. Kurzum, es gibt also mehrere Logikfehler.

Obwohl Morena Baccarin bildhübsch ist, hat sie schon wesentlich bessere schauspielerische Leistungen abgeliefert als hier. Augenausdruck und Mimik, aber auch Einfühlungsvermögen in die jeweilige Situation sind teilweise etwas schwach. Aber auch der mittlerweile leicht betagte Gerald Butler, der mit etwas Faltenglättung und Haarfärbung nochmal erfolgreich aufgejüngt wurde und so eine gute Figur abliefert, glotzt in vielen Szenen irgendwie gleich drein.
Obwohl der Film nicht als oberflächlich bezeichnet werden kann, fehlt es für meinen Geschmack dennoch an Tiefgang. Es fehlt jegliche Botschaft, ich kann keine finden, die hier transportiert werden soll. Das Ende ist rund, aber es gibt nichts zum Nachdenken oder Lehrreiches, das mitgegeben wird. Das ist etwas schade.

Äußerst postitiv ist zu bewerten, dass im Film keinerlei manipulative Elemente eingebaut wurden. Gemeint sind die ganzen unterschwelligen, kleinen, ideologischen Bearbeitungen der Zuschauerinnen und Zuschauer (wie z.B. Frauen-Bild) welche sonst häufig eingeflochten werden. Der Film ist unpolitisch. Bravo.

Fazit: Sehenswerter Katastrophen-Action-Film mit stimmiger Atmosphäre, der trotz einiger Schwächen als gelungen bezeichnet werden kann. (7/10)

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