iHaveCNit: Greenland (2020)
26.10.2020
Ganz aus dem Nichts ist der Katastrophenthriller „Greenland“ von Ric Roman Waugh, Regisseur von unter anderem „Snitch“, „Shot Caller“ und „Angel Has Fallen“, in den Kinos gestartet. Wie auch in „Angel Has Fallen“ hat er hier Gerard Butler mit an Bord. Herausgekommen ist ein sehr effektiver und spannender Katastrophenthriller.
John Garrity freut sich eigentlich auf eine Grillparty im Haus seiner Ex-Frau Allison und seines Sohns Nathan und zusammen mit Nathan will er gerade noch ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt nachkaufen, als er eine wichtige Nachricht erhält. Der aktuell die Erde streifende Komet Clark soll mit seinen Splittern die Erde treffen und ein großer Brocken soll innerhalb von 2 Tagen die Erde auslöschen. Er jedoch ist wie seine Frau und Sohn auserwählt Plätze auf einem Bunker in Grönland zu bekommen. Also macht sich das dreiköpfige Gespann auf dem Weg und es ist ein Wettlauf mit der Zeit.
Kometeneinschläge und großes Katastrophenkino kennt man vor allem von zum Beispiel Roland Emmerich und Michael Bay. Und wenn man Gerard Butler hört, kommt einem sicherlich auch Dean Devlins „Geostorm“ in den Sinn. Aber „Greenland“ ist der starke Gegenentwurf und Kontrast zu Katastrophenkino wie „2012“; „Geostorm“ und auch z.B. „Armageddon“. Das liegt vor allem daran, dass der Film sehr effektiv auf dem Boden bleibt und vor allem im Laufe seiner Handlung viele gesellschaftliche Folgen einer Notlage wie dieser in kleinen Details präsentiert und verhandelt. Aber vor allem der knackige und schnelle Start und der Fokus auf John Garrity, seine Ex-Frau Allison und seinem Sohn Nathan macht aus dem Film auch ein sehr intimes Familiendrama mit Road-Movie-Elementen, bei dem eine emotionale Verbindung zu den Charakteren sehr leicht ist. Das liegt auch an dem tollen Trio aus Gerard Butler, Morena Baccarin und Roger Dale Floyd.
Zu einzelnen Stationen will ich hier aus Spoilergründen nichts sagen, aber ich kann sagen, dass der Film immer in Bewegung ist und sich auch ohne Tempo einzubüßen auch mal für ruhige intime Momente Zeit nimmt. Die Spannung hat der Film für mich über seine Laufzeit immer halten können. Natürlich lässt sich eine gewisse Hektik und Unübersichtlichkeit in der Inszenierung nicht vermeiden, genau wie die Qualität von Spezialeffekten, die erfreulicherweise bis auf ein paar kleinere Spitzen anfangs und große Spitzen gegen Ende eher in den Hintergrund rücken um dem Familiendrama dem notwendigen Raum zu geben. Auch die rötliche Färbung der Umgebung bei Tag macht von der Farbgebung her komplett Sinn, wenn man sich einmal Bilder von zum Beispiel Großbränden in Kalifornien und Australien ansieht.Getragen wird der Film dann auch noch von einem großartigen Score von David Buckley.
„Greenland“ - My First Look – 8/10 Punkte.