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1985, ein heißer Sommer in der Normandie: Der 16-jährige Alexis ist gemeinsam mit seinen Eltern in ein kleines malerisches Örtchen an der Küste gezogen. Als er bei einem Segeltörn von einem Unwetter überrascht wird, das sein Boot zum Kentern bringt, wird er wie durch ein Wunder von dem etwas älteren David gerettet. Eine große, besondere Sommerliebe nimmt ihren Anfang, doch nach wenigen Wochen wird das unbeschwerte Liebesglück der beiden Teenager getrübt. Die Ereignisse überschlagen sich und Alexis muss ein letztes Versprechen einlösen ...

Hilfe, ein Jugenddrama mit 2 schwulen Jungs. Das kann man sich doch gar nicht anschauen, wird es von vielen Seiten erst mal heißen. Irgendwie sind Filme über homosexuelle Männer immer verpönt, während lesbische Frauen in Filmen normal geworden sind. Aber ich kann alle beruhigen. Man sieht die beiden vielleicht 3 Minuten nackt (und dann auch nichts spezifisches) und sich 2 mal küssen. Das wars. Wem das zu viel ist, der muss es eben lassen.

Der/diejenige verpasst dann aber einen der schönsten Filme, die ich seit langen gesehen habe, denn hier stimmt einfach alles. Die Darstellung der beiden Jungs ist sensationell, zumal sie im realen Leben beide heterosexuell sind, wie man in den Extras erfährt.

Die Intensität der Beziehung wird wirklich hervorragend herausgearbeitet und der Nachwuchsschauspieler Félix Lefebvre liefert eine unglaublich gute Leistung ab. Wie er seine verschiedenen Gefühlsregungen ausdrückt ist wirklich eindringlich. Er wurde dafür auch für einen Cesar nominiert.

Der Streifen ist sehr flüssig inszeniert und das mit einer unglaublichen Leichtigkeit. Das „Schwulsein“ wird als etwas völlig normales dargestellt (was es ja auch ist, aber in vielen Köpfen eben nicht nicht als solches wahrgenommen wird). Hier verliebt sich Alexis in den Menschen David – das Geschlecht spielt dabei keine Rolle.

Im Interview gibt Regisseur Ozon einige nette Anekdoten preis. Zum Beispiel sollte der Film eigentlich SUMMER84 heißen, bis Robert Smith von THE CURE ihm per Email mitteilte, dass er ihn gerne die Lizenz für IN BETWEEN DAYS, den Song des Vor und Abspanns gäbe, doch das Stück sei erst 85 entstanden. Da Ozon diesen Song aber so sehr liebte hat er den Film daraufhin umbenannt.

Zudem erzählt er dass er mal wieder etwas „leichtes“ drehen wollte. Also ein Jungenddrama 1985 spielend mit 2 homosexuellen Jugendlichen zu einer Zeit, als dass nun wirklich noch verpönt war, als „leichte Kost“ zu bezeichnen, ist schon erstaunlich.

Der Streifen wechselt auch vom anfänglichen Drama das Genre und wird teilweise sogar zum Thriller. Der Erzählstil mit Rückblenden, eigentlich gar nicht mein Fall, erweist sich hier als ideal gewählt.

Fazit: Toll erzählter und vor allem gespielter Streifen,mit einer Klasse-Atmosphäre und einem schönen Soundtrack. Hier passt einfach alles.

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