Ein beachtliches Regiedebüt, welches Mehrdad Taheri hier fast in Eigenregie abliefert. Das Drehbuch, dass Taheri auch selbst verfasste, entstand laut Aussage Taheris 2014 und wurde von mehreren Produktionsfirmen abgelehnt. Angeblich gab es damals keinen Markt für deutsche Gangsterfilme. Nun ja, Glück im Unglück würde ich behaupten. Denn der Film hat dadurch eine eindeutige Handschrift und hätte mit einem Sender oder einer Produktionsfirma im Rücken, nicht diese düstere und einzigartige Stimmung. Die Kameraarbeit unterstützt diese Stimmung und die Filmmusik trägt auch ihren Beitrag hinzu. Die Ausstattung rundet das ganze perfekt ab und lässt nicht erahnen das es sich hier um ein No-Budget film handelt.
Das Taheri Schauspieler wie Kida Khodr Ramadan oder Simon Licht für dieses Projekt gewinnen konnte, macht den Film besonders Wertvoll. Aber auch die kleineren Rollen überzeugen. Da ist einmal Simon Licht, der die eigentliche Hauptfigur "Kommissar Bischoff" spielt. Und die korrupte "Polizeichefin" gespielt von Alina Bauer. Sehr gut gefallen, hat mir auch die Figur "Marie" gespielt von Jenny Eichin.
Taheri selbst, hat auch eine der Hauptrollen übernommen. Der ehemalige Boxer "Gabriel Stark" der zwischen die Fronten eines Familienclans und der Polizei gerät. Diese Leistung ist besonders hervor zu heben, wenn man bedenkt welch große Bürde auf Taheri gelastet haben muss, wenn er Regie, Produktion und ein Hauptrolle übernommen hat.
Mein Fazit: Wir brauchen mehr mutige junge Filmemacher, die ihr Schicksal selber in die Hand nehmen und einfach machen.
Chapeau Herr Taheri