Berlin. Kommissar Bischof erhält von der Staatsanwaltschaft den Auftrag, einen ominösen Seecontainer, den Clan-Chef Kaplan nach Deutschland bringen lässt dingfest zu machen. Um überhaupt in Kaplans Nähe zu kommen, übt Bischoff Druck auf den Profiboxer Gabriel Stark aus, der von dem Clan-Chef wie ein Sohn behandelt wird. Doch Stark, der bald Vater wird, versucht krampfhaft sich nach allen Seiten alles offen zu halten. Das ändert sich, als Starks schwangere Freundin auf Kaplans tatsächlichen Sohn schießt...
Langsam aber sicher entwickelt sich im deutschen Genrefilm eine gewisse Stilrichtung an Crime-Dramen, die sich mit dem Treiben von arabischen Clans und ihren Kleinkriminellen auf der Straße beschäftigen. Doch wo „4 Blocks“ und „Nur Gott kann mich richten“ aufs Beste funktionieren, ist „Dünnes Blut“, der motivisch so ziemlich alles abgrast was wir bereits kennen und deswegen schnell langweilt, ein gutes Beispiel dafür, was dabei so schief laufen kann: ein Drehbuch, das noch einige Überarbeitungen und Streichungen punkto Klischees hätte erfahren müssen, Dialoge, bei denen das Papier raschelt, eine Inszenierung, die szenisch überwiegend unattraktiv geraten ist, und schließlich das Kokettieren mit einer Gewalt, die nur selbstzweckhaft wirkt. Merhdad Taheri, Darsteller, Regisseur und Drehbuchlieferant in Personalunion, der „Dünnes Blut“ nur über Crowdfunding finanzieren konnte, hat sich da mächtig übernommen und anstatt einen fetten Gangsterfilm leider nur ganz, ganz dünnes Material abgeliefert. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Kida Khodr Ramadan, Simon Licht, Burat Yigit u. a.
Ab 06.08 2020 als DVD, Blu-ray und digital erhältlich.
© Selbstverlag Frank Trebbin