Der Rausch (2020)

Eine Ode an die Selbstbestimmung und Unvernunft…22.09.2021

Worum geht es?

Nikolaj und drei Lehrerkollegen beschließen ein Experiment. Da nach einer gewagten These der Mensch mit 0,5 Promille zu wenig Blutalkohol auf die Welt kommt, gilt es, diesen Mangel auszugleichen. Fortan trinken die vier Männer regelmäßig und messen dabei stets den Blutalkoholgehalt. Die Folge: lässigeres Leben, mehr Spaß, bessere Laune. Doch wie so oft im Leben muß noch einer draufgesetzt werden. Man trinkt also mehr, es ist ja nur ein Experiment, doch die Folgen sind nicht so erfreulich. Einer der vier stirbt, doch dennoch: am Ende des Films, bei einem Abiturjahrgangsabschied, wird wieder fröhlich gebechert.

Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?

Unbedingt!

Warum?

Auch wenn der Film gen Ende zu ein wenig an Drive verliert, so ist er doch clever durchdacht und in Summe eine Ode auf unvernünftiges Verhalten. Wie schön, dergleichen gerade jetzt zu sehen, wo wir alle durch den Staat gegängelt werden und selbst der Nachbar anfängt, über Impfungen zu diskutieren. Spaß geht in Deutschland eh nicht so, da freut man sich, wenn hier der Alkohol gelobt wird und vier durchweg gute Darsteller sich dem Rausch hingeben. Ganz nebenbei sehen wir Mikkelsen tanzen, und das allein ist den Film schon wert. Indes, die kritische Sichtweise auf das Thema Alkohol bleibt nicht aus, doch nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern halt so, wie es ist, wenn man wirklich regelmäßig zuviel trinkt. Das Ende des Films greift den Beginn wieder auf, und ich erinnerte mich dabei gerne an meine Jugendzeit, an die Abiturfahrt, die vielen Feiern, und dann frage ich mich, wo der Unernst nur hingegangen ist, mich doch recht vernünftig geworden zurücklassend. Manchmal braucht es einen Film wie diesen, der einen aufrüttelt und aus dem Daily Dilemma reißt, dem Nine to Five, den Routinen…ohne die ganz häßlichen Seiten des Alkoholkonsums zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Geht hin und habt Spaß, das sollte man dem Volk sagen, statt ewig über Verbote und Gängelungen zu diskutieren…danke für diesen Film zur rechten Zeit, 8/10.