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Durch Umweltverschmutzung entsteht in japanischen Gewässer ein Wesen, das sich von Abgasen und Müll ernährt, wächst, sich entwickelt und durch ausgestoßene Schwefelsäure und Kernenergie den Menschen schadet, was Godzilla auf den Plan ruft, der sich dem "Teufelsmonster" stellt.

"Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster" ist mal wieder nicht nur ein völlig unpassender deutscher Titel, sondern auch der wohl skurrilste Beitrag der Godzilla-Reihe, was dazu führt, dass die Meinungen der Monsterfans hier sehr auseinandergehen.
Diesmal rührt die Gefahr nicht aus den Folgen der Atombombe und kommt auch nicht aus dem Weltall, sondern ist Folge der Umweltverschmutzung, wie wir gleich in der Eröffnungsszene erfahren. Aus dem Müll im Meer ensteht ein anfangs kaulquappenartiges Wesen namens Hedorah, dem bei der deutschen Synchronisation der Name Hydrox zu Teil wurde. Dieses Geschöpf nährt sich von Umweltgiften (sehr schön die Szene, in der es sich auf qualmende Fabrikschornsteine hockt, den Rauch in sich aufnimmt und dadurch wächst) und fügt den Menschen zu Beginn keinen Schaden zu. Doch bald macht Hedorah eine Wandlung durch, wird zu einer Art fliegender Qualle, die durch selbst erzeugte Kernenergie und abgesonderte Schwefelsäure zu einer tödlichen Gefahr für die Menschen wird, was sich in herrlich trashigen Szenen zeigt, in denen das Vieh nach einem Flug über eine Menschenmenge nur noch Skelette zurücklässt.
Und als wenn das nicht schon ungewöhnlich genug wäre, gibt es zusätzlich allerhand künsterlische Einschübe, wie zum Beispiel kleine Trickfilmeinspieler, in denen die Umweltverschmutzung bildlich dargestellt oder Atomspaltung erklärt wird, funkige Beatmusikeinlagen mit hohem Hippiefaktor oder die Wahrnehmung eines Alkoholisierten (oder sonstig Drogierten), der in einer Diskoszene nur noch Leute mit Fischköpfen sieht.
Aber auch unser Godzilla legt sonderbare Eigenarten an den Tag. So tritt er bei den Duellen mit Hedorah immer sehr gestikulierend auf und macht gegen Ende etwas, was er nur in diesem Film hier macht, nämlich fliegen(!). Als Antrieb dient hierbei sein Energiestrahl, den er gen Boden richtet und mit dem Rücken voran in gekrümter Körperhaltung durch die Lüfte gleitet. Dies ist dann auch die Szene, die den meisten Widerstand bei den Fans erfuhr und wohl auch dazu geführt haben soll, dass Yoshimitsu Banno nie wieder Regie für TOHO führen durfte, wobei ich diese Flugeinlage garnicht übel finde und sie sich nahtlos in den skurrilen Gesamteindruck einfügt.
Die Kampfeinlagen mit Godzilla sind gut über die gesamte Laufzeit verteilt, sehr abwechslungsreich durch die Wandlungsfähigkeit von Hedorah und dadurch, dass die Riesenechse ordentlich einstecken muss und zudem stimmig inszeniert, sowohl durch die ordentlichen Kostüme als auch die anfangs ungewöhnliche, da sehr beatlastige, Musik.
Vorwerfen kann man dem Film zweifellos, dass er sich nicht richtig entscheiden kann, was er nun eigentlich sein möchte. So haben wir zum einen die Umweltmessage, die sehr auf das Kinderpublikum zugeschnittenen Szenen mit dem Jungen als Identifikationsfigur inklusive der kleinen Lehrfilmchen und auf der anderen Seite die ziemlich derben Stellen, in denen Hedorah sehr bedrohlich ist und Menschen skelettiert, sich diese vor Angst vom Stahlgerüst stürzen oder mit Säure besprüht werden.

Insgesamt könnte man an "Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster" sehr viel kritisieren, wenn man Vergleiche mit den bisherigen Godzillabeiträgen ziehen würde, aber mir gefällt diese innerhalb der Reihe ungewöhnliche Machart, die den Film zu einem ganz besonderen "Kaiju Eiga" macht und hohe Unterhaltungswerte bietet.

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