Review

Du sollst nicht drängeln…08.10.2020

Worum geht es?

Jeder kennt sie, die rücksichtslosen Fahrer, die auf der Autobahn ihre PS-Kapazitäten ausspielen wollen, ja, müssen. Nervig sind diese Leute, fahren dicht auf, und wenn man dann weder schneller fahren noch die Spur wechseln kann, dann würde man am liebsten auf die Bremse treten und einen Unfall provozieren. Nur, bei Tempo 180 km/h ist man dann leider auch nicht mehr auf der sicheren Seite. Wie also die Drängler bestrafen? Der Fahrer eines weißen Lieferwagens hat in diesem Film dafür eine ganz einfache, geradlinige Vorgehensweise entwickelt. Er verfolgt den Drängler und bittet ihn dann, seinen Fehler einzusehen und sich zu entschuldigen. Tut der Drängler ( oder der Verursacher einer durch andere Fahrweise gefährliche Situation, das geht auch mit dem Rad…) das nicht, nun, dann muß er mit dem Leben bezahlen. So geht es auch Hans und dessen Familie, die zu seinen Eltern reisen, dabei drängeln, denn Hans hat es eilig, ist eh gestreßt…tja, leider legt er sich mit dem Falschen an. In der Folge sehen wir das Duell zwischen Hans und dem Lieferwagenfahrer, und das kann nur einer gewinnen.

Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?


Unbedingt. Die Laufzeit von 85 Minuten ist gut investierte Zeit

Warum?

Filme, die Ihre Geschichte auf den Punkt bringen und auf viel weitschweifiges Drumherum verzichten, sind selten. Filme, die das auf der Autobahn tun, noch seltener – mir fällt dazu der Hitcher ein und noch Spielbergs Duell. Dies hier ist ein weiterer Kandidat, denn auch er bleibt strikt am Sujet der Verfolgung. Wer hat nicht auch schon dem Fahrer des silbernen Mercedes vor ihm einen erneuten Führerscheintest gewünscht? Eben – nur sollst Du auf der Straße entspannt bleiben und Dich nicht aufregen. Hören kann Dich der Fahrer des Wagens vor oder hinter Dir ohnehin nicht. Hier nun entsteht daraus ein konzentriertes Duell, der Lieferwagenfahrer bleibt eine Figur ohne Hintergrund, etwas älter, groß, gepflegtes Äußeres, ruhige Handlungen – wir erfahren aber nichts über ihn oder seine Motive, was etwas schade ist. Doch der Film ist durchgängig spannend, manchmal gibt es die eine oder andere Lücke, wo man sich über die Fähigkeiten des Fahrers, sein Opfer zu entdecken, wundert – aber das tut nichts zur Sache, wenn das Tempo gleichbleibend so hoch ist, daß man nicht zum Nachdenken kommt. Prima Unterhaltung für einen Abend unter der Woche – 8/10.

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