Review

Auf einer Südseeinsel betreibt ein Forscherteam Wetterexperimente mit der Nebenwirkung, dass sich riesige Monsterinsekten entwickeln, die den Menschen das Leben schwer machen, doch Godzilla und sein frisch geschlüpfter Sohn stellen sich der Monsterbrut.

Nach "Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer" saß hier Jun Fukuda zum zweiten Mal auf dem Godzilla-Regiestuhl und ließ die Monster erneut auf einer Insel tanzen. Herausgekommen ist der wohl kindgerechteste Vertreter der Reihe mit der wohl am stärksten polarisierenden Figur aus dem Godzillakosmos: Godzillas Sohn aka Minilla aka Minya.
Am Anfang des Films wird zügig das Fundament für die Monsterszenen gelegt, indem mit den Wetterexperimenten ein Grund für die Bildung der Rieseninsekten geliefert wird. Hinzu kommen ein paar menschliche Figuren, wobei der Reporter Goro und die auf der Insel wohnende Reiko, die meiner Meinung nach die hübscheste Figur innerhalb der Reihe darstellt (und zudem leicht rumzubekommen ist, denn ein Hemd als Geschenk genügt), zusammen die Hauptcharaktere bilden und natürlich zueinander finden. Das Geschehen wird dann mit abenteuerlichen Elementen wie der Jagd nach dem roten Wasser angereichert, aber um sich an menschlichen Geschichten zu erfreuen, schaut man sich natürlich keinen Kaiju Eiga an, sondern wegen der Monster und davon hat der Film ein paar nette Exemplare zu bieten. So gibt es drei Riesenheuschrecken und eine Riesenspinne, die allesamt nicht von Menschen in Kostümen, sondern durch Marionetten inszeniert wurden, was als gelungen zu bezeichnen ist. Klar sieht man ab und an die Fäden und nicht immer passen die Beinbewegungen zur Fortbewegung, aber die Illusion des riesigen Insekts wird erzeugt. Bei der Interaktion mit Personen im selben Bild wurde auf den "Blue Screen" zurückgegriffen, was mir gut gefällt.
Dann haben wir natürlich Godzilla, dessen Kostüm mir weniger zusagt, was vor allem an seiner merkwürdigen Kopfform und seinen glupschigen Augen liegt. Aber unser aller Lieblingsechse tritt hier etwas in den Hintergrund, denn uneingeschränkter Star des Streifens ist sein Junior, den man entweder liebt oder hasst. Optisch ist der kleine Racker gewöhnungsbedürftig, denn als schön kann man ihn nicht bezeichnen. Dafür vollführt er aber mit seiner unbeholfenen Art allerhand Fettnäpfchentritte, die ihn für mich sympatisch machen, was aber bei anderen Filmsichtern auch gegenteilige Auswirkungen haben kann. So sind das erste, was er in seinem Leben sieht, die drei Riesenheuschrecken, die in aus seinem Ei aus- und schließlich auf ihn einmeißeln, später stolpert er über Steine oder bekommt den Schwanz von Papa ab. Besonders süß sind seine Szenen mit Godzi senior, wenn er beispielsweise auf dessen Schwanz klammernd durch die Gegend gezogen wird, diesen zum Seilspringen verwendet oder sehr schön die Feuerspucklehrstunde.
Wenn die Monster dann aufeinander treffen, kommen einige schöne Fights zustande, die allesamt nett umgesetzt wurden und für Erheiterung sorgen ohne Dramatik missen zu lassen. Die Riesenheuschrecken benutzen hierbei vornehmlich ihre spitzen Fangarme und die Riesenspinne netzt um sich oder bringt ihren heimtückischen Stachel zum Einsatz, während sich die beiden Godzillas in gewohnter Manier auf ihre Feuer- bzw. nur ihre Kraft verlassen, aber alles wie gesagt ohne Kindern Angst zu machen.
An der Musik von Masaru Sato kann man ebenfalls erkennen, dass wir es mit einem aufs junge Publikum zugeschnittenen Film zu tun haben, denn diese ist meist locker und humorvoll und nicht so bedrohlich und martialisch wie die Melodien von Akira Ifukube aus den ersten Godzillas.

Insgesamt ist "Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn" der süßeste Beitrag innerhalb der Godzilla-Reihe, ob nun zu süß oder nicht, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

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