kurz angerissen*
Mit den Leisetretereigenschaften des gemeinen Ninja nehmen es viele seiner Filmvertreter nicht allzu genau. So auch dieser nicht, der mit zum Auftakt mit einem fetzigen „chaka Ninja“-Jingle in Dauerschleife aufwartet und marionettenartig hampelnde Männchen in schwarzen Anzügen zeigt, die auf albernste Art und Weise trainieren und Anschläge verüben.
Die allzu auffällige Art des Auftretens wird zwar plottechnisch noch begründet, dennoch gibt sie die Marschrichtung von „Ninja Kommando“ vor, der anschließend jedoch für eine lange Phase in Martial-Arts-Klamauk wechselt, wie er überwiegend in Jackie Chans jungen Jahren an der Tagesordnung stand. Zudem sieht Hauptdarsteller Conan Lee dem Chan der 70er Jahre optisch und auch in Sachen Gestik und Mimik verdammt ähnlich. Ebenso ähneln sich die Kampfchoreografien sowie die Dialoge mit dem Vormund. Weiser Meister lehrt forsches Nachwuchstalent die hohe Kunst der Zurückhaltung.
Ein Corey Yuen hinter der Kamera macht sich gerade in der ruhelosen Dynamik bemerkbar. Stillzustehen scheint die Kamera kaum, stets ist sie in einer Fahrt begriffen, um der Akrobatik der Kämpfer auf dem Fuße folgen zu können. Auch das wird seinen Teil zum guten Ruf als Kultklassiker beigetragen haben, denn von den statischen Weitwinkelaufnahmen der Wald- und Wiesen-Martial-Arts-Schinken der 70er und frühen 80er wird sich wohlweislich ferngehalten. Ein Refugium in einer alten Wassermühle an einem Sturzbach sorgt derweil für ein attraktives Setting, das ansprechend genutzt wird.
Erst ab dem Mittelteil kommt endlich auch das bis dato stagnierende Drehbuch in die Gänge und liefert eine einfache, aber effektive Dreiparteien-Schnitzeljagd mit Rache-Antrieb, die in Hiroyuki Sanada glücklicherweise einen angenehm ruhigen Gegenpol zum überdrehten Lee bietet – eine geglückte Kombination, die speziell in den letzten 20 Minuten ihre Trümpfe ausspielt. Albern auf dem Level einiger Spencer-Hill-Filme wird es dennoch, mögen muss man das schon.
Der Unterhaltungsfaktor jedenfalls ist im Vergleich zum Restfeld enorm und kommt auch heute noch zum Tragen; Leidgeprüfte der damals langsam auslaufenden HK-Martial-Arts-Flutwelle können nicht mal das ziellose Gehopse im Anfangsteil abschrecken, denn dazu ist selbst dieses zu ideenreich umgesetzt.
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