Die Seasonal Film Corporation hat schon so manchen Star hervorgebracht. Angefangen mit John Liu und Hwang Jang Lee als Dauerbösewicht, hat dann schliesslich mit Jackie Chan's totalen Durchbruch eine goldene Nase verdient. Selbst der belgische Export Jean- Claude Van Damme startete hier seine Karriere. Wie schon nach Bruce Lee's frühen Tod wollten Macher von Fliessbandproduktionen auch mit Jackie's Namen Geld machen. Sein Co- Darsteller Simon Yuen wurde in den folgenden Filmen immer auf die selbe Rolle abonniert. Jackie wollte sich mit der selben Masche nicht immer wiederholen und versuchte sein Glück in Hollywood. Ohne grossen Erfolg, aber Jackie entwickelte sich weiter. So kamen Klassiker wie "Projekt A" und "Wheels on Meals" zustande.
In dieser Zeit suchte Seasonal nach jungen und unverbrauchten Talenten. Der bärtige Amerikaner Roy Horan schlug Produktionschef NG See Yuen ausgerechnet den etwas unerfahrenen Lloyd Hutchinson vor,der zwar asiatische Wuzeln hat, aber aus den Staaten kommt. Und was vorher mit Bruce Lee begann, wurde traditionell mit Jackie Chan weitergeführt. Ich spreche hier von unzähligen Jackie Chan Rip Offs. Seien es Filme wie "Crystal Fist" oder "Blind Fists of Bruce". Aber daneben gepisst, sage ich nur. Jackie muss ja damals gute PR- Berater gehabt haben, dass er sich gerade noch aus der Schlinge ziehen konnte. Sein langjähriger Peking- Oper- Freund Corey Yuen wollte sich als Regisseur und Kampfchoreograph einen Namen machten, was ihm auch grösstenteils gelang. Hong- Kong- Actioner wie "Above the Law" und "Yes Madam" gehen auf sein Konto. Da waren also noch der junge Lloyd Hutchinson, NG See Yuen und Corey Yuen. Da zu dieser Zeit der erste Conan- Film mit Schwarzenegger für furore sorgte, verpasste man ihm den Vornamen dieser Figur. Da war ja noch ein gewisser Bruce Lee, der nach seinem Ableben das Martial- Arts- Genre revolutionierte. Also hängte man Conan den noch gut klingenden Namen Lee dran. Und fertig ist der neue Kung- Fu- Fighter Conan Lee aus der Hong- Konger- Retortenfabrik. "Ninja in Dragon's Den" besitzt zwar bei den Hong- Kong- Film- Fans einen grossen Bekanntheitsstatus, stellt aber nur den vorläufigen Höhepunkt in Hutchinson Karriere dar. Mit Chow Yun-Fat drehte er noch die Buddy- Action- Komödie "Tiger on the Beat", dann aber konnte er keinen Erfolg mehr verbuchen. Seine letzte Rolle, die mir noch gut im Gedächnis bleibt, ist die eines Strafgefangenen im Hollywood- Blockbuster "Lethal Weapon 4".
Weil ihm nichts übrig blieb, musste er in C- Actionfilmen vorlieb nehmen. Und das deshalb, weil ihn die Produzenten in die Jackie- Chan- Schublade stecken wollten.
Ganz anders ist es mit Hiroyuki Sanada. Mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass er später in Krachern wie "The last Samurai" und "Rush Hour 3" mitspielen würde. Auch er hat in den 80ern einiges an Trash abgeliefert. Tai Bo, den man aus vielen Golden- Harvest- Produktionen kennt, sorgt hier als Möchtegern- Ninja für einen Running Gag. Und Seasonal's treues Zugpferd Hwang Jang- Lee darf hier wieder einmal den Obermotz raushängen lassen.
"Ninja in Dragons's Den / Ninja Kommando" hebt sich aus der Masse drittklassiger C- Actionfilmen mit dem selben Thema ab. Corey Yuen und sein Team haben die Fights erstklassig choreographiert und für lustige Einlagen und dumme Sprüche ist auch gesorgt. Was hin und wieder stört, sind die Pseudowendungen, die man nicht nachvollziehen kann. Da wird der Ninja von Conan mit einer Lanze aufgespiesst, rettet sich noch rechtzeitig und hinterlässt eine Ninjapuppe. Na ja, bei diesem Film werden Kindheitserinnerungen wach und deshalb vergebe ich 7 Punkte.
7 / 10