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Im Zuge der überaus erfolgreichen Comedy Eastern mit Jackie Chan entstanden unzählige Nachahmer. Einer der vielleicht besten ist „Ninja in the Dragon´s Den“, der nicht nur mit herausragenden Kampfszenen sondern auch mit einem gelungenen Mix aus japanischer und chinesischer Kultur aufwartet.

Nach dem trashigen Intro könnte man vermuten hier nur einen weiteren billigen Ninja-Actioner zu sehen, wie sie seinerzeit am Fließband produziert wurden, damit tut man diesem herausragendem Beitrag des 80´er Jahre Martial Arts Film aber Unrecht. Corey Yuens Regiedebut überzeugt vor allem durch seinen interessanten Kultur-Clash, in dem mittelalterlicher Kung Fu Kämpfer auf japanische Ninjas treffen. Das ist zwar an sich nichts besonders, allerdings wurden bisher nur selten beide Völker in disem Genre trotz unterschiedlicher Ideologien so gut rübergebracht. Im Mittelpunkt steht zwar wie so oft das Rachemotiv, Ideale wie Pflichtbewusstsein, Treue und Ehre nehmen aber ebenfalls einen wichtigen Stellenwert ein. Der Ninja wird glücklicherweise auch nicht dämonisiert, sondern von seiner menschlichen Seite gezeigt. Wie schon in „Duel to the Death“ von Ching Siu-Tung spielen auch die Tugenden des Kriegers eine wichtigere Rolle als kulturelle Klischees und Vorurteile.

Das „Ninja in the Dragon´s“ auch international einen hohen Bekanntheitsgrad erlangte liegt zum einen an der Ninja-Begeisterung (u.a. durch diverse Trashstreifen wie "American Ninja" mit Michael Dudikoff begünstigt) und natürlich dem Erfolg von Kung Fu Comedy. Das Jackie Chan Klassiker wie „Snake in the Eagles Shadow“ oder „The Young Master“ Pate gestanden haben ist mehr als offensichtlich. Conan Lee, der die Hauptrolle des chinesischen Kung Fu Kämpfers spielt, sieht Chan zum verwechseln ähnlich und wurde wohl auch deshalb für die Rolle gecastet. Leider ist dies der einzig nennenswerte Beitrag von Conan Lee, denn so schnell wie er gekommen war verschwand er auch wieder in der Versenkung. Schade, kann man da nur sagen denn sein Können ist herausragend und steht seinem Vorbild Jackie Chan in nichts nach. Nicht weniger überzeugend agiert sein japanischer Kontrahent Hiroyuki Sanada, der im Gegensatz zu seinem Partner bis in die Neuzeit im Filmgeschäft blieb und sogar in Hollywood mit „The Last Samurai“ an der Seite von Tom Cruise Erfolge verbuchen konnte.

Was diesen Film neben den interessanten Konflikt zwischen Ninja und Kung Fu Kämpfer in erster Linie auszeichnet ist seine überragende Actionchoreographie. Es gibt zwar unzählige klassische Kung Fu Streifen, aber nur wenige aus dieser Zeit warten mit solch rasanten und mitreißenden Zweikämpfen auf. Legendär ist die erste größere Kampfszene, die komplett auf Stelzen ausgetragen wird und von den Darstellern enorme Körperbeherrschung abverlangte. Ich kenne kaum vergleichbares und kann mir nur entfernt vorstellen welchen Aufwand es erforderte, diese Szenen sauber in den Kasten zu bekommen. Wer aber denkt danach sei die Luft raus, irrt. Es reihen sich zahlreiche Martial Szenen zwischen Lee und Sanada aneinander, die allesamt erstklassig choreographiert sind. Neben den obligatorischen Handkantenschlägen gibt es zudem auch reichlich Swordsplay zu bestaunen, was für die nötige Abwechslung sorgen. Dank einiger Ninjutsu Techniken und Ninja Gimmicks gibt es zudem immer wieder überraschende Wendungen. Nicht unterschlagen möchte ich den Showdown mit Hwang Jang-Lee, der einmal mehr sein kämpferisches Können als Oberschurke unter Beweis stellen darf.

Reichlich simpel gestrickt ist wieder einmal die Rahmenhandlung, die sich im Wesentlichen aus einer aneinander Reihung von Actionszenen zusammensetzt. Wie es sich für Kung Fu Comedy gehört wird auch mit Slapstick nicht gegeizt. So sorgt vor allem der Kung Fu Schüler immer wieder für Erheiterung, da er seine Freizeit lieber mit Tittenheftchen statt Training verbringt. Wie bei Hongkong Filmen üblich ist der Humor Geschmackssache, durch die ulkige deutsche Synchro aber recht unterhaltsam. Gelungen ist auch die sehr passende Musikuntermalung inklusive des englischsprachigen Titelsongs, die dank des ausgeprägten Kultcharakters echten 80´er Jahre Charme versprüht.

Fazit:
"Ninja in the Dragon´s Den" ist eine Perle des klassischen Kung Fu Films und zeigt das es auch starke Filme dieser Ära ohne Jackie Chan gibt. Die Action ist herausragend choreographiert und abwechslungsreich, die Ausstattung auf verhältnismäßig hohem Niveau. Die Einbeziehung der japanischen Ninja-Historie sorgt für frischen Wind und ist eine echte Bereicherung.

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