Review

Für die Toskanafraktion hier…17.03.2022

Worum geht es?


Vorab: wenn man die Toskana mag, die kleinen italienischen Städtchen, die heiteren Menschen, das ganze Klischee eben…dann gibt man hier zwei Extrapunkte. Genau an diese Zuseher richtet sich der Film, der Vater und Sohn Neeson in den Hauptrollen aufzubieten hat. Sohn Jack betreibt eine Galerie in London, doch da die Scheidung kurz bevorsteht, will die bald Exfrau die Galerie verkaufen. Woher das Geld dafür nehmen? Trifft sich gut, daß Vater Robert noch ein Haus in der Toskana hat, das könnte man doch verticken…also machen sich Vater und Sohn, einander entfremdet, mit dem VW-Bus auf nach Italien, um vor Ort festzustellen, daß das Haus zwar wunderbar gelegen ist, leider aber völlig heruntergekommen. Die beiden raufen sich zusammen heuern örtliche Handwerker an, und dann sind da noch Natalia, die Inhaberin einer kleinen Trattoria, und die gleichsam aus England stammende Maklerin. Tja, da weiß man als Vielseher, wie die Sache ausgehen wird, ist doch die Mutter schon seit Kindestagen tot…und das Essen in Italien viel besser…man könnte doch das Haus…genau das passiert.

Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?

Ja, nicht innovativ, aber auch nicht schnulzig, und eben Toskana.

Warum?

Das Leben ist derzeit von wenig Randfreude geprägt. Corona will angesichts unseres die Alten bevormundenden und behütenden Nannystaats einfach nicht weichen, und Kamerad Putin hat blankgezogen, was wiederum die eh schön ängstlichen Deutschen in die Deckung treibt, aber auch Auswirkungen auf meine Firma hat. Da tut ein wenig Eskapismus einfach gut, und Liam Neeson kann man eh bei fast allem zusehen. Hier hält er statt einer Knarre einen Pinsel in der Hand und veredelt mit seiner Anwesenheit die an sich recht belanglose Story, die hie und da auch ein wenig klemmt, natürlich ebenfalls den für das Genre vermeintlichen Liebesknick beinhaltet. Doch hier wird auch nichts zerredet, es gibt keine langen Nebenstories, wir sehen einfach Vater und Sohn bei einem Lebensabschnitt zu, der beide wieder einander näherbringt. Dazu ein paar schöne Landschaftsaufnahmen, immer Wein auf dem Tisch, das hat schon bei Diane Lane Unter der Sonne der Toskana bestens funktioniert. Manche Filme tun dem Betrachter einfach gut, und daher von mir aufgrund der eingangs geschilderten, auf mich voll zutreffenden Rahmenbedingungen 8/10.

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