Review

Rudernde Inklusion


„Loop“ erzählt von zwei Kindern in einem Kanu, die sehr unterschiedlich sind und lernen müssen, zusammenzuarbeiten und über den Tellerrand zu gucken... Zusammen mit „Out“ bildet „Loop“ ein neues dynamisches Duo auf Disney+, man kann es nicht anders sagen. Beide behandeln für Disneyverhältnisse brisante, inklusive und mutige Themen/Menschengruppen, beide sehen wunderhübsch aus und beide fühlen sich definitiv magisch an, wie ein kleiner, tapsiger Schritt eines riesigen Bären, der (viel zu?) lange Winterschlaf gehalten hat. 

Behinderte Menschen in der heilen Disneywelt? Vor noch nicht allzu lange Zeit ärgerlich undenkbar. Jetzt aber endlich angepackt. Und zwar mit Gefühl, Charme und Ruhe, mit Seele und Magie, mit Farben und Geräuschen, denen man sich gerne hingibt, die ich einfach habe aufgesogen und genossen. Allein die Optik ist meisterhaft! Einfach atemberaubend, wie viele der neuen Kurzfilme mittlerweile aussehen - und „Loop“ geht da sehr weit vorne voran.  Er könnte meiner Meinung nach vielleicht noch etwas mehr Action und Abenteuer vertragen, vielleicht auch einen Schuss Surrealismus oder optische Kniffe - doch das Thema der Annäherung, Verständigung und der Geduld, der Freundschaft und des menschlichen Verständnisses steht hier eben im Vordergrund - und geht vollkommen auf! Kein Kind, kein Mensch, der das sieht, wird nicht gerührt zum Grübeln und Nachdenken gebracht. Ganz sicher. 

Fazit: Disney rudert aus der Komfortzone und guckt weiter über den zuckrigen Prinzessinnentellerrand - „Loop“ macht positiv nachdenklich und geht einem sehr nah. Mit Ruhe, Einfühlsamkeit und Herz. 

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