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Es gibt Filme, denen sieht man von der ersten Szene ab an, dass da nichts mehr draus werden kann.
In diese Sparte kann sich auch Bulletproof Monk einreihen, denn was dem Zuschauer da von Beginn an "dargeboten" wird, ist nicht nur lachhaft, sondern schon fast eine Beleidigung des Geschmacks.
Das Kernproblem des Films liegt beim Regisseur, der das Regie führen ab jetzt hoffentlich sein lässt.
Man muss sich Bulletproof Monk einfach wie ein gigantisches B-Movie vorstellen, denn bis aufs Budget und die Hauptdarsteller scheint hier alles aus der eher günstigeren Sparte der Filmproduktionen zu kommen.
Die Story ist ein schlechter Witz und trieft nur so vor dümmlichen Klischees, womit wir auch wieder beim Beginn des Films wären:
Während des zweiten Weltkrieges kämpfen zwei Mönche (die wie aus dem Reisekatalog aussehen), nämlich Chow Yun Fat und sein Meister irgendwo in Tibet (?) auf einer Holzbrücke über einer sauschlecht computeranimierten Schlucht. Schon hier wird deutlich, dass der Regisseur sich scheinbar in Wirework verliebt hat, denn wie der Chow und sein Meisterchen da munter und lustig durch die Luft hüpfen und dabei aussehen, als würden sie von Kabeln gezogen...hm, das kann eigentlich nicht mit rechten Dingen, sondern eben nur mit Wirework zugehen. Na ja, jedenfalls kämpfen die so munter vor sich hin, Chow gewinnt und wird daher der Nachfolger von seinem Lehrer. Damit muss er auch dessen Aufgabe übernehmen und eine ominöse Schriftrolle schützen, die die "Hölle" oder das "Paradies" auf Erden bedeuten kann. Warum, wie und wieso wird überhaupt nicht geklärt, ist halt einfach so.
Der Meister gibt dem Chow also die Rolle (mit einem schlechten CGI-Effekt versehen) und gerade in diesem Moment greifen Nazis (weiß der Himmel was die da oben im tiefsten Gebirge zu suchen haben) die Mönche an um die Schriftrolle zu kriegen. Woher die das mit der Rolle wissen? Hm...das weiß wohl selbst der Regisseur nicht.
Unser aller Liebling Chow kriegen sie jedenfalls nicht, der beschützt die Schriftrolle nun 60 Jahre lang ohne dabei zu altern. Irgendwie (fragt nicht warum) landet er dann in Amerika, trifft aufgrund total unglaubwürdiger Umstände einen Taschendieb und stellt diesen quasi als Schüler ein. Alles wär auch Friede Freude Eierkuchen, gäbe es da nicht diesen Altnazi von damals, der es immer noch auf die Rolle abgesehen hat und sich gar schlimme Foltermethoden und -maschinen ausgedacht hat, um an sie ranzugelangen.
Was nun folgt sind dümmliche Dialogszenen, die nur von den schlechten Actionszenen noch unterboten werden. Schlechte Actionszenen? Ja, genau! Denn was dem Zuschauer hier gezeigt wird ist einfach nur dilletantisch! Neben den schlechten Wirework und CGI-Effekten sind die Kampfszenen (und der ganze Film an sich) so schlecht, stümperhaft und holprig geschnitten, dass man manchmal das Gefühl bekommt, dass es sich hier doch nur um den Rohschnitt handeln kann! Leider ist er es aber nicht und so muss man einer 08/15 Standart B-Movie Geschichte von tollen Superhelden und fiesen Oberbösen beiwohnen, die natürlich glücklich endet (war das jetzt ein Spoiler? ich denke nicht....).
Dazu die Musik von Eric Serra, die die x-te Kopie seiner selbst ist (hört man jetzt den Score zu Leon der Profi, dem fünften Element oder ist es doch Bulletproof Monk?) und besonders in den Dialogszenen extrem lächerlich daherkommt (da sie versucht, den angeblichen Humor der Gespräche passend zu untermalen).
In den Actionszenen wird dann aber in Techno-HipHop-Was-auch-immer Fließbandware umgeschalten, schließlich will man die jüngere Generation ansprechen!
Wie sich der arme Chow Yun Fat in dieses Machwerk verirren konnte bleibt mir ein absolutes Rätsel, aber irgendwie läuft er sowieso nur auf Spartour und scheint den ganzen Film durch immer nur zu grinsen und vor allen Dingen äußerst weise (*hüstel*) Mönch-Sprüche von sich zu geben ("its not about war, its about peace!" etc. - wie Yoda, bloß penetranter).
Sean William Scott spielt für einen Actionfilm eigentlich völlig ausreichend, aber rausreißen kann er hier natürlich nichts mehr. Der Rest des Casts ist nicht erwähnenswert und beschränkt sich auf die üblichen Klischeefiguren. Bestes Beispiel dafür ist der deutsche Obernazi mit deutschem Dialekt, harten, kantigen deutschen Gesicht und natürlich dem obligatorischen blonden Hitler-Scheitel.
Leider ist der Film noch nicht schlecht genug, dass man ihn unter Trash, B-Movie oder "so schlecht, dass er schon wieder gut ist" verbuchen kann und so bleibt er einem allerhöchstens als Langweiler in Erinnerung. Und selbst das ist zu viel des Guten...
4/10

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