Review

INDIANA JONES meets MATRIX? Ehrensache, dass ich mir so etwas angucke. Zudem es sich bei BULLETPROOF MONK auch noch um eine Comicverfilmung handelt, wobei mir diese Serie komplett unbekannt war.

Also: Ein tibetischer Mönch, der als Hüter einer magischen Schriftrolle das Ende ebendieser Tätigkeit erreicht hat (jeder Auserwählte hütet die Rolle genau 60 Jahre), sucht, verfolgt von artefaktgeilen Nazis, im heutigen Amerika seinen Nachfolger, und glaubt, ihn im Taschendieb Kar erkannt zu haben. Doch Kar muss erst seine spirituelle Reife unter Beweis stellen...

Sprich, er muss Bier mit Sperma trinken, sich anpinkeln lassen und etwas Scheiße essen. Oder... äh, ach nee, das war ja Stifler. Womit ich schon bei einem Hauptproblem des Films wäre: Seann William Scott als glaubwürdiger Wächter unendlicher Weisheit? Nee, das geht nun wirklich nicht. Zumal der Film diese Tatsache auch bierernst rüberbringt. Der Mönch glaubt ganz fest an diesen Jungen, und man wünscht sich, einer seiner Mönchskollegen nähme ihn mal kurz an die Seite, um zu sagen: "Mann, du willst Stifler diese Rolle anvertrauen?" Aber keiner sagt es ihm, und so spielt der Mönch erstmal den Morpheus, indem er Kar erläutern darf, dass er die Gesetze der Natur ausser Kraft setzen kann, wenn sein (Un)Glaube nur stark genug ist. Denn dann kann man "auf die Luft treten wie auf einen Stein" und tolle Neo-Sprünge machen. Nicht, dass ich jetzt etwas gegen so einen dreisten Ideenklau habe (MATRIX war auch ein einziger Ideenklau), immerhin bemüht sich BULLETPROOF MONK noch um eine Erklärung für derlei Stunts. ROMEO MUST DIE zum Beispiel hielt sich nicht einmal damit auf. Nein, was viel schwerer wiegt, ist die Tatsache, dass dieses Training beim Mönch scheinbar völlig überflüssig ist, denn alle anderen, untrainierten Kämpfer trotzen genauso fröhlich den Gesetzen der Schwerkraft, siehe hierzu das finale Frauenduell, Wirework allerorten.

Dass ein Film, der sich also nicht mal an die eigenen Gesetze hält, auch in anderen Bereichen keine Bäume ausreisst, dürfte einleuchten. Die Geschichte plätschert unspektakulär vor sich hin. Wobei, wirklich schlecht ist der Film nicht, sondern nur wirklich langweilig. Weder die bösen Untergrundhomies von Mr. Funktastic noch die Agent-Smith-Nazis kommen hier wirklich bedrohlich rüber, was ja nicht so bewegend wäre, würde der Film seinen Schwerpunkt auf den Humor verlagern. Aber auch hier gilt: Toll ist was anderes, für die besten Witze kann man höchstens ein mildes Lächeln aufbringen, ähnlich dem gelösten Lächeln des Hauptdarstellers.

Ja, Chow-Yun Fat. Hongkongs Gangster-Gott darf hier völlig unter Wert agieren und sich wundern, wer ihm solche Rollen anbietet. Andererseits, vielleicht bedeutet sein Gesichtsausdruck nicht wie vermutet: "Ich bin eins mit den Elementen, was soll mich überaschen?" sondern eher "Hihi, und für den Mist werde ich auch noch fürstlich bezahlt".

Naja, ellenlange Reflektionen wären jetzt auch übertrieben. Also: Nette Grundidee, schön gefilmt, aber sooo langweilig, dass es nicht mal zum Edeltrash taugt. Sehr verzichtbar.

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