Eine Popband hat ein kreatives Tief (und das ist deutlich hörbar), daher beschließen die Mitglieder, in einem alten Haus ein Musikvideo zu drehen, basierend auf Noten Paganinis, von dem sie sich eine alte Partitur besorgen. Dem Klassikkomponisten sagt man nach, er habe für seine Musik seine Seele dem Satan verkauft, Donald Pleasance tut als Verkäufer des Notenblattes nicht umsonst so geheimnisvoll. Was die von den Bangles inspirierten lachhaften Musikeinlagen betrifft, sorgen die bereits für den Schundfilmfan für ausgelassene Heiterkeit, die drittklassigen Darsteller (inklusive Daria Nicolodi) allerdings unterbieten das noch locker wie geistige Limbotänzer. Der zauselige Borsalinopaganini mit Goldmaske und goldener Geige samt Klinge sollte ebenfalls als humoristische Idee betrachtet werden, denn ansonsten könnte dem Betrachter ziemlich schnell der Bock umfallen. Ein bisschen bunt ausgeleuchtete Geisterhausatmosphäre in einem abstrusen Drehbuch, das ist "Paganini Horror". Die Figuren plappern die ganze Zeit nur Blödsinn, ein Entrinnen gibt es weder davon, noch für die Protagonisten von dem Grundstück. So rennen die planlos in und um das Haus, leider rafft es viel zu behende dieselben dahin. Immerhin gibt es in der Exportfassung hin und wieder etwas Gore zu sehen, die italienische Fernsehfassung ist davon fast komplett befreit. Als Mordmittel quasi eine Holzflechte aus dem 18. Jahrhundert zu nehmen, die auf Stradivari-Holz wuchs und ein Opfer vollschleimt ist der Startschuss für das letzte Drittel, welches vor freiwilliger und vor allem unfreiwilliger Komik nur so sprüht, jeder zweite Satz treibt einem die Tränen in die Augen. Da schmerzt die verpatzte Atmosphäre kaum noch, hätte Dario Argento den Komödienstadel inszeniert, käme in etwa "Paganini Horror" heraus. Luigi Cozzi konnte eigentlich mehr, wie er mit seinem Sci-Fi-Horror-Trash "Astaron" bewies, Giallo- und Slasherfans sollten diesen Schund meiden, da dieses kleine, billig und schnell abgedrehte Filmchen unter ernsthaften Kriterien lediglich als langweilige Zeitverschwendung durchgehen kann. Immerhin sagt Cozzi selbst über so manche Szene, sie sei "Blödsinn" bzw. "totaler Quatsch", was nur allzu treffend formuliert ist. Interessant für Eingeweihte ist eventuell noch die Tatsache, dass der Low-Budget-Filmer mit Hang zu phantastischen Sci-Fi-Storys in diesem Werk schwer beeindruckt von den Kollegen Mario Bava, Dario Argento oder auch Jacques Tourneur scheint, wie einige Zitate zeigen.
Fazit: Je nach Rauschmittelkonsum ist das mehr oder weniger lustig anzusehen, nüchtern betrachtet ist das absolut doof. 3/10 Punkten