Die junge Rebecca hatte im Kindesalter als einzige den Massenmord, den zwei Unbekannte unter der Hippie-Kommune ihres Vaters Gabriel Verlaine angerichtet haben, überlebt und war darauf hin für zwei Jahre ins Koma gefallen. Im Anschluss hat sie alle Erinnerungen an die blutigen Ereignisse verdrängt, weshalb die Täter auch nie dingfest gemacht werden konnten. Nun jedoch hat die mittlerweile erwachsene Rebecca immer wieder Visionen, in denen der tote Verlaine sie auffordert, in ihr altes Zuhause zurückzukehren. Zusammen mit ihrem Freund David sucht die junge Frau zunächst den Polizisten Munster, der damals die Ermittlungen in ihrem Fall geleitet hatte, und im Anschluss daran die besagte Verlaine-Farm auf. Dort muss sie dann auch erkennen, dass die Geister der Verstorbenen immer noch keine Ruhe finden können und deshalb von Rebecca verlangen, ihre Mörder ausfindig zu machen und zu ihnen zu bringen, damit Verlaine und die anderen sich persönlich rächen können... Kein Fun-Splatter à la „Premutos - Der gefallene Engel“ oder „Legion of the Dead“, keine schlecht getarnten F/X-Showcases im Episodenfilm-Format wie „The Burning Moon“ und „Beyond the Limits“: „Garden of Love“ gibt sich als formal ausgereifter, „ernsthafter“ Horrorfilm ohne Blödeleien und Nonstop-Gore-Gesudel, wie man es aus den früheren Werken von Olaf Ittenbach gar nicht gewohnt ist. Abgesehen von einer einzigen Szene, in der relativ gekonnt die ach so nervigen Teleshopping-Programme verhohnepiepelt werden, ist gewollter Humor Fehlanzeige, vielmehr versucht sich Ittenbach diesmal an einer bewusst auf Stimmung und Atmosphäre hin ausgelegten Inszenierung, die eigentlich nur durch das überdeutliche Low Budget-Ambiente behindert wird. So ganz auf seine geliebten Splatter-Effekte mochte er dann aber doch nicht verzichten, hinter denen kann man sich halt doch prima in jenen Momenten verstecken, wo die Regie-Leistung merklich durchhängt. Als hätte er selbst nicht so richtig Vertrauen in sein Können, beinhalten nämlich bereits die virtuos gefilmten ersten Minuten ein ultrahartes Massaker gewohnten Ausmaßes. Das Drehbuch des Gespanns Ittenbach und Raitmaier ist leider nicht immer völlig auf der Höhe und schafft es zudem, sich dann doch noch in einigen Details zu verhaspeln. Da stimmt dann die interne Logik ebenso wenig wie der Fakt, dass das gröbste Gemetzel-Set Piece (die Stürmung des Bauernhofs durch das Sondereinsatz-Kommando) prinzipiell komplett überflüssig für den Fortgang der Handlung ist. Ein paar ungeschickt eingefriemelte, amateurhaft geschriebene Dialog-Passagen, in denen dem Zuschauer die vermeintlich wichtige Exposition gereicht wird, nehmen dem Streifen dann leider öfters mal den Wind aus den Segeln, auch, weil dem Splatter-Filmer da nichts Besseres eingefallen ist, als die Kamera einfach stur auf seine Darsteller zu halten und diese minutenlang drauflos quatschen zu lassen. Mit der Dramaturgie hapert’s halt noch und der Eindruck, den man insgesamt von "Garden of Love" gewinnt, bleibt trotz der solide gehandhabten Technik darum auch zwiespältig.
5/10