Auch wenn ich definitiv kein Fan des Olaf Ittenbach'schen Filmeschaffens bin, so kann ich "Garden of Love" doch einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen. Natürlich ist zu bedenken, dass es sich einmal mehr nur um eine semiprofessionelle Produktion handelt. Entsprechend eingeschränkt sind also die Möglichkeiten, entprechend gering idealerweise die Erwartungshaltung angesetzt.
Warum es sich hier um eine deutsch-britische Zusammenarbeit handelt, entzieht sich meiner Kenntnis ebenso wie der Grund für die Verlagerung der an "Hellraiser" und "The Ring" angelehnten Handlung ins stets nebelverhangene Großbritannien. "Garden of Love" könnte ebenso gut in Takkatukkaland spielen, es würde keine Sau interessieren.
Wie dem auch sei, ingesamt bietet Ittis "Garden of Love" ein für die Verhältnisse immerhin solides Horrorerlebnis. Insbesondere in Sachen Kameraführung, Setdesign und Soundkulisse kann Ittenbachs Streifen durchaus punkten. Hier wird locker sehr solides US-Niveau erreicht. Dementsprechend gestalten sich primär diejenigen Passagen des Films, die im und rund um das blutgetränkte Gruselhaus angesiedelt sind, auch sehr stimmig.
Leider krankt "Garden of Love" (erwartungsgemäß) aber auch zugleich an den einfach nicht totzukriegenden Dauer-Inszenierungssünden Ittenbachs. Aus einem sich mir auf Teufel komm raus nicht erschließenden Grund muss es ewig und an beinahe jeder Ecke splattern, völlig egal, ob es zur Szene passt oder nicht! Da können die Dämonenmasken noch so hübsch designt sein und Zeitraffereffekte immer wieder für ein nettes Horrorfeeling sorgen, es wirkt dennoch mitunter einfach nur noch albern-pubertär und zerstört darüberhinaus schnell die gerade mühsam aufgebaute Horroratmosphäre! Ganz zumal hier längst nicht jeder Handmade-FX überzeugt...
Ein großer Witz ist in dieser Hinsicht beispielsweise auch der Auftritt der obligatorischen "Spezialeinheit". Hier überbieten sich unrealistisches Verhalten und lachhafte Ausstattung wieder fleißig gegenseitig. Das Kind im Manne hat einmal mehr über ein vernünftiges Drehbuch gesiegt...
Selbstverständlich hat "Garden of Love" auch in Sachen Darstellerleistungen seine teils eklatanten Schwächen: Betroffen sind hier dieses Mal weniger die Hauptrollen als vielmehr so manche Nebenfigur. Ich denke hier neben den lachhaften Nachrichtensprechern vor allem an den offenbar valiumabhängigen bzw. geistig völlig zurückgebliebenen Darsteller des ermittelnden Kommissars. Da dauert ein kleiner Monolog von 5 Sätzen schnell seine 3 Minuten, so unglaublich langsam spricht der gute Mann seinen Text vom Teleprompter? ab.
Alles in allem geht das Gebotene aber trotzdem in Ordnung, zumal "Ärzte"-Mitglied und "Inglorious Basterds"-Cameo Bela B. hier auch noch mitkaspert.
Fazit: "Er bemühte sich stets". Ittenbachs goriger Garten der Liebe hat zweifelsohne seine stimmigen Momente. Eine überzeugende Technik gibts auf der Habenseite ebenso wie eine in den Grundzügen (zwar abgenudelte aber) brauchbare Story. Leider machen einige dicke Hänger, ein ideenloses wie unspektakuläres Finale und vor allem der kindische Splattertrieb des Regisseurs dem Streifen immer wieder schwer zu schaffen. Dahero ein Königreich für ein vernünftiges Drehbuch, mehr Story und Akteure der A bis B-Klasse!