Die junge Rebecca Verlaine (Natacza S. Boon) ist vor 12 Jahren die einzige Überlebende des berüchtigten Verlaine-Massakers gewesen, bei dem ein Unbekannter mit Clownsmaske unter anderem ihren Vater Gabriel (Bela B. Felsenheimer) getötet hat. Die kleine befand sich gut 2 Jahre im Koma und hat danach aufgrund posttraumatischen Stresses ihr Gedächtnis verloren. Heute lebt Rebecca quasi ein normales Leben bei ihren Adoptiveltern Don (Donald Stewart) und Barbara Creedon (Alexandra Thom-Heinrich) und ist mit dem Dozenten David River (Daryl Jackson) befreundet. Doch in letzter Zeit hat sie merkwürdige Visionen, die sie nicht zur Ruhe kommen lassen. Der Geist ihres Vaters fordert sie auf, den oder die Täter des Verlaine-Maasaker zum früheren Anwesen der Verlaine’s zu bringen, damit diese ihrer Bestrafung zugeführt werden können. Rebecca tut wie ihr geheissen und sucht nach den Mördern...
Ich gebe gerne zu, dass ich ein grosser Fan des filmischen Schaffens von Ex-Amateurfilmer Olaf Ittenbach bin. Also war ich auch sehr gespannt auf sein neues Werk. Zunächst einmal darf man feststellen, dass einige bekannte Gesichter aus Ittenbach’s letztem Werk „Beyond the limits“ vor der Kamera agieren : Natacza S. Boon, James Matthews-Pyecka, Daryl Jackson usw. Neu zur Schauspielerriege dazu gestossen ist Bela B. Felsenheimer, besser bekannt als Bela B. von den „Ärzten“. Doch wer befürchtet, Bela würde durch eine miserable Schauspielleistung den Film versauen, dem sei gesagt, dass er fast während des gesamten Filmes nur als Zombie zu sehen ist, also in einer Rolle, bei der schon minimale Gesten und Mimiken ausreichen. Insgesamt muss ist feststellen, dass ich von „Garden of Love“ etwas enttäuscht bin : zwar ist der Film wahrlich nicht schlecht, in Vergleich zu „Beyond the limits“ aber (vor allem zu der grandiosen ersten Geschichte) wirkt „Garden of Love“ etwas unausgegoren : die Qualität der Schauspielleistungen bewegt sich leider wieder etwas mehr in Richtung der ersten Werke Ittenbach’s, der Trashfaktor ist deutlich erhöht und die Geschichte einfach zu trivial. Ohne richtige Überraschungsmomente versucht Ittenbach ein Whodunnit zu inszenieren, bei dem man als Zuschauer einfach zu schnell weiss, wie der Hase läuft und zu schnell das Rätsel, wer das Massaker verübt hat, lösen kann. Das Ende ist zu konventionell geraten und viel zu schnell vorherzusagen, es fehlen die kleinen Gemeinheiten, die „Beyond the limits“ noch ausgezeichnet hatten.
Bei den Gore-Szenen erkennt man Ittenbach’s Faible für die Inszenierung von Morden, die eine Zerstörung des Kopfes des Opfers zur Folge haben, seien es Enthauptungen, Kehlenschnitte, unzählige Stiche in den Kopf oder Abziehen der Gesichtshaut. Tricktechnisch sind die Szenen durchaus in Ordnung, haben aber aus meiner Sicht bei weitem nicht die Qualität aber auch nicht die Härte wie bei „Beyond the limits“. Dennoch kann man sagen, dass es auch bei „Garden of Love“ in der ungeschnittenen Fassung (DVD des österreichischen Labels XT Video) blutig zur Sache geht. Maskentechnisch haben die FX Leute gute Arbeit geleistet, alle Untoten sehen durchweg überzeugend aus.
Ein Highlight des Filmes sind die Sequenzen, in denen der alte Plattenspieler im Anwesen der Verlaines das Lied „Garden of Love“ spielt : der geneigte Zuschauer weiss, dass gleich die Untoten angreifen werden und ist gespannt, in welcher Form das Geschehen wird.
Fazit : obwohl die Thrillerelemente nicht überzeugen können, funktioniert „Garden of Love“ zumindest als trivialer Splatterfilm. Wenn man seine Erwartungen nicht zu hoch schraubt, dann wird man von dem Film ganz gut unterhalten, allerdings hat man den Streifen nach dem Abschalten auch relativ schnell wieder vergessen. Ich weiss, dass Olaf Ittenbach in der Lage ist (und das hat er auch schon bewiesen !) Filme zu inszenieren, an die man sich länger erinnert – hoffen wir mal, dass sein nächstes Projekt wieder ein solcher Film ist !