Review

Ein etwas derangiert wirkender Typ (nicht einfach nur ein bissl moppelig-dick, sondern mittlerweile schon Depardieu-mäßig fett: Russell Crowe) wird, nachdem er die Nacht zuvor bereits seine Ex-Frau und ihren neuen Ehemann umgebracht hat, im allmorgendlichen Straßen-Stau von der alleinerziehenden Mutter Rachel rüde angehupt... woraufhin ihm erst so richtig die Sicherungen durchknallen und er eine erbarmungslose Jagd auf die junge Frau und ihren Sohn Kyle veranstaltet. Bezüglich "Unhinged - Außer Kontrolle" schlagen zwei Herzen in meiner Brust: Einerseits ist das Ganze nicht mehr als ein antiquiert wirkender, inhaltlich dünner Thriller, der in der vorliegenden Form locker ebenso bereits vor 25 Jahren hätte entstanden sein können, und dessen Drehbuch zudem einige arg unlogische Kapriolen schlagen muss, um die Handlung am Laufen zu halten. Auf der anderen Seite füllt der sichtlich gut aufgelegte Russell Crowe seinen Psychopathen-Part mit wirklich furchtsamem Leben und gibt - eben auch dank des massiven Kampfgewichts - einen der erinnerungswürdigeren Bösewichter der letzten Zeit ab, der glaubwürdig unaufhaltsam daherkommt. Die eindrucksvolle physische Präsenz des Australiers sowie der Umstand, dass die Chose mit 80 Minuten Laufzeit den Bogen nicht überspannt (und durch das flotte Erzähltempo ein paar hakelige Details des Skripts glattgebügelt werden), sorgen dafür, dass man "Unhinged - Außer Kontrolle", der übrigens stellenweise überraschend kompromisslos und brutal geraten ist, insgesamt wohl doch im okayen Genre-Mittelfeld verortet...

6/10

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