Review

iHaveCNit: Unhinged (2020)
17.07.2020

Film Nummer 2 von 4 des aktuellen Wochenendes ist wieder mal ein Film, den ich mir eigentlich nur angeschaut habe, weil einer meiner Lieblingsschauspieler mitspielt – Russell Crowe – und auch der Trailer mich angesprochen hat. Auch wenn der Film nicht ganz der große Wurf gewesen ist, ich bin relativ zufrieden aus dem Kino gegangen.

Die junge Mutter Rachel und ihr Sohn Kyle sind im Stress, weil er zu spät zur Schule und sie zu spät zu einem Kundentermin kommt. Nach längerer Zeit im Stau kommt es an einer grünen Ampel zu einer folgenschweren Entscheidung. Als der Pick-Up vor ihr nicht fahren will, hupt sie etwas zu energisch, was den Fahrer des Pick-Ups darauf in Rage bringt und er von ihr eine Entschuldigung einfordert. Als sie ihm diese verwehrt ahnt sie noch nicht, wozu der Mann in den kommenden Stunden fähig ist.

Zunächst ist „Unhinged“ ein astreiner Actionthriller, der über seine 90 Minuten sehr kompakt und effektiv seine Handlung durchbringt. Unabhängig davon wie vorhersehbar und logisch fragwürdig das ganze ist, vor allem hat es mir immer wieder die Kinnlade runterklappen lassen, wozu Crowes Charakter fähig ist und auch welcher Grad der Gewalt hier präsentiert wird. Wenn man auf ein paar Details achtet und genau hinhört – vor allem bei den im Film eingebundenen Nachrichten – dann kann man durchaus Hintergründe zum Charakter von Crowe erfahren, so dass dessen Motivation nicht komplett im Dunkeln bleibt und man durchaus auch Sympathie für seinen Charakter entwickeln könnte. Wer sich dafür jedoch weniger interessiert wird damit wieder einmal ein wütender, gewalttätiger, weißer Mann ungefiltert als das Böse dargestellt – vor allem problematisch in der hier vorliegenden Konstellation, wenn eine junge Mutter und Frau hier als Opfer dargestellt und damit natürlich ein entsprechendes Narrativ bedient wird. Aber da gehört auch bei der Konstellation von Mutter und Kind viel Fantasie dazu, wenn der Altersunterschied beider Darsteller gerade einmal 15 Jahre beträgt. Vor allem das nachlässige Verhalten der Mutter hat bei mir natürlich auch nicht gerade dazu geführt, dass ich Sympathien für ihren Charakter entwickeln konnte. Aber eine grundsätzliche unterschwellige Botschaft im Film halte ich für sehr wichtig, wenn vor allem die immer weiter zunehmende Eskalation und Wut auch im Vorspann thematisiert wird ist, dass mit ein wenig mehr Ruhe, Rationalität und auch Empathie durch den Alltag gehen sollten – weniger wildes Rumgehupe – mehr sachte und entspanntes Hupen. Und durchaus auch die Verantwortung für eigene Fehler zu übernehmen, diese einzugestehen und sich durchaus auch bei anderen zu entschuldigen – genau so wie es Russell Crowes Charakter hier eingefordert hat.

„Unhinged“ - My First Look – 6/10 Punkte.

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