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Das Kaiju Genre hat ja im Laufe der Zeit einige Monster hervorgebracht, die ihre eigenen Filme bekommen haben. Der bekannteste unter den Monstern dürfte wohl zweifelsohne Godzilla sein, zudem schafften es auch einige Monster aus den Godzilla Filmen ihre eigenen Spin-Offs zu bekommen. Aber auch fernab der bekannten Monster gab es für Kaiju Interessierte einiges zu entdecken. Ein sehr bekanntes Monster ist sicherlich Gamera, die Riesenschildkröte mit Düsenantrieb. Pünktlich zu dessen 30. Geburtstag spendierte man ihm ein Reboot, welches 3 Teile umfasste. Aber wie schneidet der erste Teil des Reboots ab?

Einige Forscher finden auf einer Insel eine bisher unbekannte Vogelgattung. Doch schnell stellt sich heraus das diese Riesenvögel den Forschern und auch der Menschheit nicht wohlgesonnen sind und so wird die Insel zu einem Schlachtfeld. Kurze Zeit später beschließt das Regierungspräsidum von Japan, dass diese Vögel gefangen werden müssen und so macht sich ein neues Team von Wissenschaftlern daran die Aufgabe zu bewältigen. Die Aktion geht schief und bald darauf steht ganz Japan vor der Vernichtung durch die Riesenvögel Gyaos. Nur einer kann ihnen noch helfen. Gamera, eine Riesenschildkröte. Der Kampf der Monster beginnt.

Die Geschichte von Gamera sinnvoll zusammenzufassen fällt einem reichlich schwer. Das größte Problem besteht darin, dass die Geschichte sich einfach nur schwer zusammenfassen lässt. Es passiert relativ viel, was zwar für die Geschichte nicht unbedingt wichtig ist, aber einem doch immer mehr Einblick in das Geschehen rund um Gamera und Gyaos beschert. Was man aber definitiv sagen muss ist das die Geschichte nicht wirklich wichtig ist und eigentlich nur als Aufhänger für die Monsterkämpfe herhält, auch wenn einige Interessante Ideen in die Entstehung eingeflossen sind. Man muss sich aber definitiv darauf einstellen, keine normale Kaiju Story präsentiert zu bekommen.

Die Schauspieler machen ihren Job sehr gut, auch wenn es hier und da zu ein wenig Overacting kommen kann. Ein Paradebeispiel dafür ist sicherlich der Polizist, welcher mit der Forscherin auf die Insel von Gyaos reist. Die Gestik und Mimik wirkt zwar für asiatische Verhältnisse noch recht normal, für westliche Sehgewohnheiten aber dennoch recht befremdlich. Man sollte also schon wissen auf was man sich einstellt. Allgemein ist der Film eher wenig bedrohlich und doch recht fröhlich gehalten, was den Eindruck erweckt das der Film auch ein jüngeres Publikum für sich gewinnen möchte. Dennoch werden aber auch Erwachsene hier mit dem gewohnten Kaijucharme verwöhnt.

Bei der Kamera bekommt man gewohnte Kost geboten. Keine sonderlich außergewöhnlichen Kameraeinstellungen oder ähnliches. Alles läuft recht normal und geregelt ab. Gegen Ende bekommt man dann einige Aufnahmen präsentiert, welche Gamera und Gyaos beim Fliegen zeigen, was das Ganze dann noch ein wenig auflockert. Musikalisch bekommt man einen recht peppigen Score geboten, der das Geschehen gut unterstreicht, aber der keine wirkliche Spannung aufbaut. Auch hier merkt man wieder, dass der Film doch eher auf Unterhaltung aus ist.

Die Effekte sind aber das wahre Highlight. Sowohl Gyaos, als auch Gamera können wirklich überzeugen. Besonders schön ist, dass Gyaos sich sogar während des Films ein wenig verändert, wodurch er gegen Ende doch sehr bedrohlich aussieht. Die Kämpfe an sich sind stets recht kurz gehalten und stehen in keinem Vergleich zu den ausufernden Schlachten von Godzilla und Co. Das ist aber nicht weiter schlimm, da man so natürlich auch deutlich mehr Aufeinandertreffen zeigen kann, als beispielsweise bei Godzilla. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man bereits nach gut 15 Minuten die ersten Monster sieht, sodass es hier nicht ganz so lange dauert bis die Aktion ihren Höhepunkt erreicht. Auch die Spezialangriffe der beiden Monster können überzeugen. Gamera kann einen riesen Feuerball verschießen und Gyaos hat einen Schallstrahl mit dem er sogar Metal zerschneiden kann. Zudem hat Gamera noch einen Düsenantrieb an Board, mit welchem er durch die Gegend fliegen kann. Die Fluganimation wirkt im Vergleich zum Rest ein wenig schwach, sieht aber für sich gesehen sehr unterhaltsam aus.

Die BD von Cult Movies bietet den Film ungeschnitten in einer hervorragenden Bildqualität, bei welcher man nicht denkt, dass der Film bereits 18 Jahre alt ist. Auch der Ton ist sowohl im O-Ton, mit deutschen Untertiteln, als auch in der deutschen Synchro sehr gut abgemischt und klingt stets wuchtig und glasklar. An Extras bietet die BD Single Edition leider nichts. Dafür gab es allerdings auch ein Mediabook, welches zwischenzeitlich aber kaum noch zu bekommen ist.

Fazit: Tolles Reboot einer sehr bekannten Kaiju-Reihe, welches auf Grund des hohen Tempos, der interessanten und abwechslungsreichen Story, sowie den tollen Monstern überzeugen kann. Für Kaiju Fans Pflicht. Alle anderen können aber definitiv hier mal einen Blick riskieren, da es als Einstieg in die Gamera, sowie in die Kaiju Reihe sehr gut geeignet ist.

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