Inheritance (2020)

Review

von Frank Trebbin

Die New Yorker Staatsanwältin Lauren Monroe, die sich wegen des Reichtums ihrer Familie mehr oder weniger von dieser abgewandt hat, erbt von ihrem Vater nur einen Bruchteil des Vermögens und einen Schlüssel nebst einem mysteriösen Video des Erblassers. Mit dem Schlüssel lässt sich ein versteckter Bunker auf dem weitläufigen Familienanwesen öffnen, in dem sich ein seit Jahren angeketteter Mann befindet, der sich selbst als John Doe vorstellt und der eine bizarre Geschichte über Laurens Vater zu erzählen weiß...

Ein düsteres Familiengeheimnis und eine Handlung, die wie ein Verschiebebahnhof diverse Richtungen offeriert – so funktioniert eingangs und dann gut die Hälfte lang „Inheritance“, dem man wirklich nur schwerlich einen Stempel aufzudrücken vermag. Don't-go-in-the-Basement-Horror, perfider Psychothriller, schnöder Krimi oder einfach nur schlichtes Familiendrama im gehobenen Frau-im-Spiegel-Stil – lange, lange spielt Vaughn Stein mit den Erwartungen der Zuschauer und lässt diese im Ungewissen miträtseln. Doch irgendwann häufen sich die Durchhänger und Ungereimtheiten in der Geschichte und man ahnt, dass das alles nur auf eine gehörige Portion heißer Luft hinauslaufen wird. Doch ungeachtet der möglicherweise für einige unter uns unbefriedigenden Auflösung des Ganzen entwickelt „Inheritance“ oberflächlich betrachtet genug Potential, um die Spannungskurve bis zu eben jenen Schluss aufrecht zu erhalten. Ob nun allerdings Simon Pegg, der kaum für absolut ernste Rollen bekannt ist und der mit „Inheritance“ sein Repertoire deutlich ausweitet, die beste Wahl für John Doe war, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Fazit: gut gefilmt, gut gespielt aber kaum Tiefgang und leider weder Fisch noch Fleisch. Bildformat: 2,39:1. Des weiteren mit Lily Collins, Connie Nielsen,Chace Crawford, Patrick Warburton u. a.

Ab 03.12.2020 auf DVD, Blu-ray und als Video on Demand

© Selbstverlag Frank Trebbin