Metal Beast
1974. Ungarn. Der CIA Agent Donald Butler spürt einen Werwolf auf und kann die scheußliche Kreatur erlegen. Ihr wertvolles Blut wird in die USA transportiert, wo es erstmal im CIA-Labor verschwindet. Enttäuscht über die Verzögerung, injiziert sich Butler selbst das Blut. Kurz darauf greift er zwei Kollegen an. Sein Partner und Freund, Pete Miller, ist gezwungen, Butler zu erschießen. Die Leiche wird eingefroren und der Vorfall vertuscht. 1994. Wissenschaftler haben eine Metallhaut, genannt BioFerron, entwickelt. Diese Haut wird die Medizin revolutionieren. Darin sieht auch Miller eine Chance, die alten Experimente wieder aufzunehmen. Mit der Leiche von Butler sollen die Tests beschleunigt werden. Während die Wissenschaftler die Haut auf Butlers Leichnam transplantieren, erwacht dieser plötzlich zum Leben. Im Licht des Vollmondes verwandelt sich Butler in MetalBeast, einen reißenden Werwolf mit Panzerhaut, in ein Monster, das furchtbare Rache nimmt...
Regisseur „Alessandro De Gaetano“ sein zweiter Film aus dem Jahr 1995 zeigt dem Zuschauer eine neue Art von Werwolf Film, der etwas Abwechslung schaffen wollte und von seiner Art aus der Masse heraus zu stechen versuchte. Was 1913 in dem Stummfilm von „Henry MacRae“ mit dem schlichten Titel „The Werewolf“ anfing, zog sich durch die Jahrzehnte fortlaufend geradlinig durch. Das Resultat, eine Masse an Werwolf Filmen, sodass sich hier seit den 70er Jahren ein eigenes Sub-Genre entwickelte. Thematisch immer an den Vorläufern und der Basisidee gehalten mit genügend Freiraum für eigene Interpretationen. „Alessandro De Gaetano“ schuf so, die Trash Variante mit metallener Haut, die so den Werwolf noch unbezwingbarer macht. Doch mehr als Trash ist der Mix aus Beast-Man und Jason-X auch nicht.
Die Story ist nicht uninteressant. Es geht um den CIA-Agent Donald Butler (John Marzilli), der ausgerüstet mit professionellem Equipment nach Ungarn geschickt wird, um einen Werwolf zu finden, zu erlegen und dessen Blut zwecks DNA Analyse zu entnehmen. Dieses gelingt und im experimentellen Forschungslabor der USA ist Donald Butler mittlerweile so besessen von Werwölfen, das er sich das Werwolfblut selbst injiziert. Er wird zum Werwolf und folglich zur Gefahr, sodass sein korrupter Partner Pete Miller (Barry Bostwick) ihn eliminieren muss. Um den Vorfall zu vertuschen, lässt er die Leiche einfrieren. Nach 20 Jahren gibt es das Forschungsinstitut immer noch und Wissenschaftler haben es geschafft eine biologische Metallhaut zu entwickeln, die ihre Verwendung für militärische Zwecke finden soll. Was folgt ist ersichtlich, als der eingefrorene Körper von Donald Butler als Testkörper auf dem OP-Tisch liegt, ihm die Metallhaut transplantiert wird, erwacht der Werwolf zum Leben und ist noch gefährlicher als seine Natur eh schon ist. Durch die Metallhaut ist er unverwüstlich und wird zur todbringenden Gefahr…
Die Umsetzung der Story schwächelt leider ein wenig, denn so interessant die Thematik auch ist, wurde aus mangelndem Tempo im Erzählstil und der fehlenden Actionsequenzen der Plot lahm gemacht. Der Film bremst sich selbst aus. Die Message, die klar eine Kritik an der Forschung und dem Militär ist, ist deutlich zu vernehmen. Dazu kommt noch das knappe Budget, wo von das Meiste in die Effekte und den Werwolf selbst investiert worden sein dürfte. Ins Set jedenfalls nicht, denn die Location konzentriert sich zu 95% auf das Forschungsinstitut, das optisch von der Innenausstattung auch nicht wirklich überzeugen konnte. Auf explizite Gore & Splatter Szenen muss der Gorehound weitgehend verzichten. Die Gewaltdarstellung findet überwiegend im Off Screen statt. Alles im allen gliedert sich „Metal Beast“ als Low-Budget Produktion im B-Movie Bereich ein und kann als klassischer Vertreter seinen Genres bezeichnet werden. Von seinen kreativen wie technischen Aspekten her dem Budget entsprechend gut umgesetzt.
Schauspielerisch bestand der Cast überwiegend aus TV-Serien Darstellern. Von der Figurenzeichnung und der Authentizität der Rollenverkörperung kann man „Barry Bostwick“ in der Rolle von „Pete Miller“ nennen. Als korrupter Manager des Institutes hat er sich ganz gut gemacht und den Bösewicht gut verkörpert. „John Marzilli“ als „Donald Butler“ hatte eine recht unsympathische Rolle, spielte diese aber auch überzeugend. Dann natürlich „Kane Hodder“ alias Jason alias Victor, der Meister persönlich als Werwolf. Wen sonst auch hätte man für die Rolle als Werwolf nehmen sollen. Wie gewohnt routiniert gespielt und 100% überzeugend. Als weibliche Besetzung kann man noch „Kim Delaney“ erwähnen in der Rolle von Dr. „Anna de Carlo“ die auch aus Mission to Mars (2000) bekannt sein könnte. Der Restliche Cast hat solide die Rollen gespielt und war den Anforderungen gewachsen.
Persönlich fand ich den Film vom Sujet her interessant und als Trashfilm Fan, bin ich eh leicht zufrieden zustellen. Doch etwas mehr Mut und Innovation hätte ich mir dann doch gewünscht. Zumindest ein paar Kill´s mit Gore Effekten hätten meines Erachtens nichts geschadet, gerne auch etwas nackte Haut oder andere klassische Genre Elemente, aber gut, „Metal Beast“ ist eben kein unbefangener 70er oder 80er Horror sondern ein Mitte Neunziger, wo man etwas schüchterner war, was Sex und Gewalt angeht. So konnte ich mich an den spacigen Werwolf erfreuen und an guter alter Handwerkskunst, die ohne schlechte CGI auskommt. Der Score hätte finde ich auch mehr in Richtung 80s gehen können, aber nun ja. War letztendlich schon unterhaltsamer Trash Spaß.
Fazit:
Werwolf Horror mit einer Prise Science-Fiction, der vermutlich mehr sein wollte, als er letztendlich geschafft hat. Was bleibt ist ein kleines aber feines B-Movie Trash Filmchen, für den Genre Freund der für zwischendurch eine nette Unterhaltung bieten konnte. Wegen der Thematik und der Grundidee etwas mehr als der Durchschnitt.
Bewertung:
6,0 / 10 Punkten.