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Die 13jährige Becky trauert immer noch um ihre kürzlich an Krebs verstorbene Mutter und ist deshalb nicht begeistert, als ihr Vater Jeff ihr während eines Wochenend-Trips zu einem abgeschieden an einem See gelegenen Ferienhaus eröffnet, dass er vorhat, seine neue Freundin Kayla zu heiraten. Viel Zeit zum Schmollen bleibt allerdings nicht, denn schon kurz nach ihrer Ankunft steht auch schon der just aus dem Knast geflohene Neo-Nazi Dominick mit seiner Gang vor der Tür, der auf der Suche nach einem bestimmten Schlüssel ist, den er in der Hütte vermutet, und deshalb die Anwesenden in seine Gewalt bringt... bis auf Becky, die sich vor den Gangstern im Wald verstecken kann. Nach einem fehlgeschlagenen Versuch, das Versteck des Schlüssels aus Jeff heraus zu foltern, wird Becky zur Vollwaise und ab da dreht die Göre so richtig ab und geht gnadenlos zum Gegenangriff über... Den primär auf lustige Rollen geeichten "King of Queens" Kevin James mal in einem fiesen Bösewicht-Part sehen zu können (quasi Paul Blart goes "Mein Kampf"...) macht sicherlich den größten Reiz von "Becky" aus, einem ansonsten eher wenig aufsehenerregenden Filmchen, das über weite Strecken lediglich die gängigen Standards solcher Home Invasion-Thriller bedient... und das auch ziemlich lange braucht, um handlungsmäßig überhaupt mal in Fahrt zu kommen und darüber hinaus auch mit einer elend-unsympathischen Hauptfigur aufwartet, die einem mit ihrer pubertären Bratzigkeit mal so richtig auf den Senkel geht. James' Performance ist darum auch das einzige, was den Zuschauer anfangs durch den zähen Melodrama-Part bei der Stange hält, bis endlich der obligatorische Body Count (in diesem Fall blutig, aber eher kurz-knackig und zahlenmäßig überschaubar) einsetzt und die kleine Becky kathartisch mit dem Nazi-Gesocks kurzen Prozess macht. Ob man dem Streifen abnimmt, dass 'ne zierliche Teenagerin in der Lage ist, es mit mehreren erwachsenen Männern im Zweikampf aufzunehmen, sei mal dahingestellt, aber die mangelnde Glaubwürdigkeit des Ganzen ist ja hier mal echt nicht das größte Problem. Nö, "Becky" ist ganz einfach mal so richtig öde und langweilig geworden und keinesfalls das Over-the-Top-Gewaltspektakel, das man sich eigentlich erhofft hatte. Hält man sich vor Augen, dass das Regie Gespann Jonathan Milott und Cary Murnion zuvor noch die sehr gelungene Horror-Komödie "Cooties" verantwortet hatte, fällt es einem echt schwer, hier von etwas anderem als einer kolossalen Enttäuschung zu sprechen. Ach ja, übrigens, wer dieselbe Geschichte als 8 Punkte-Kracher sehen möchte, dem sei der wesentlich fetzigere "Aggression Scale - Der Killer in dir" von 2012 ans Herz gelegt...

4/10

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