Review

Man muß sein Haus verteidigen…18.12.2020

Worum geht es?

Becky, 13, lebt im Internat, ist doch die Mutter vor einem Jahr gestorben und der Vater damals überfordert. Doch nun holt er sie am Wochenende nach Hause, erfreut sie mit der Mitteilung, daß das Eigenheim nun doch nicht verkauft wird – um ein paar Minuten später seine neue Frau samt deren kleinem Sohn vorzustellen. Ein psychologisches Meisterstück! Aber damit nicht genug, denn noch am selben Tag dringen vier entflohene, gewaltbereite Sträflinge ins Haus ein, um einen Schlüssel an sich zu bringen, der, nun, man weiß es nicht – ein echter McGuffin eben. Als aber Becky Vater das zeitliche segnet, merken die vier Ganoven, daß sie sich den falschen Gegner ausgesucht haben – denn Beck, nun Waise, kennt kein Pardon.

Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?

Durchaus, vor allem wegen Kevin James als Neonazi

Warum?

Immer wieder spielen Darsteller gegen ihr Image an, manch einem gelingt das, vielen nicht. Bei letzteren liegt es oft weniger an den Rollen sondern eher am eigenen Unvermögen. So ein Fall ist Herr James nicht, denn man kauft ihm den bärtigen Killer gerade deswegen ab, weil er hie und da freundlich ist, so wie man das vom Schauspieler in seinen früheren Rollen gewohnt ist…eben das gutmütige Dickerchen. Er und Lulu Wilson als Becky sind auch klar die Highlights des Films, der durchaus recht rabiat zur Sache geht, wenn es gilt, die Übelwichte abzuräumen. Becky ist dabei eine fiesere Version von Kevin, der auch mal allein zu Hause war – und sie begeht erfreulicherweise keinen der Fehler, die in solchen Filmen ( eine gegen viele ) gerne mal gemacht werden. Hier wird das Messer vorsichthalber noch mal mit dem Fuß nachgetreten, man möchte ja auf Nummer sicher gehen. Kurzum, wenig Personal, überschaubare Handlung, ein etwas zweckfreies Motiv für die Gangster, da nicht wirklich näher erläutert, dafür aber anhaltenden Spannung, gute Darsteller und eine gnadenlose Teenagerin, das macht in Summe viel Freude und reicht für 8/10.

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