Review

Resis Ziehtochter Hanna ist Schauspielerin geworden, und kommt in dieser Eigenschaft auf ein Gastspiel nach Bad Tölz. Mal ganz abgesehen davon, dass Hanna in Strapsen und so quasi nackt, also zumindest so fast, also so splitterfasernackt, also vor allen Leuten und so, also diese Aufführung wird ein Skandal, also mal abgesehen davon ist die Freude groß. Aber auch nur kurz, denn eine Schauspielerin wird auf der Bühne erschossen – Die Platzpatronen waren gegen echte Patronen ausgetauscht. Und Benno muss in der eigenen Familie ermitteln.

Ein etwas müder Anfang, so als ob das Drehbuch zu Beginn noch nicht gewusst hätte wo die Reise hingehen soll. Dazu des Öfteren improvisiert wirkende Dialoge und die Figur des Robert Rieber, die als Gegenspieler zu Benno Berghammer aufgebaut wird, nur um dann nach der Hälfte der Laufzeit spurlos aus der Handlung zu verschwinden ... Solche Dinge wirken irgendwie fahrig und lieblos, und lassen wie gesagt vor allem das erste Drittel etwas im TV-Einerlei verschwinden. Dagegen spielt dann die Perlinger Sissi an, die als Hanna ein paar ausgesprochen denkwürdige Auftritte hat. Ihr umwerfender Monolog über das Dasein einer jungen und gutaussehenden Schauspielerin und ihrer, durch das Aussehen begrenzten, Möglichkeiten stand so sicher nicht im Drehbuch (“Sissi, Du hast 3 Minuten für einen Monolog: Mach was draus!”), reißt aber die Folge ungemein nach vorne. Überhaupt ist es dieses mal weniger der Benno der sich mit der Resi kabbeln muss, als vielmehr die Ziehtochter die weltmännisch und großstädtisch daherkommt, und der Resi erklären muss dass sie keine Kinder will, und dem Benno erklären muss dass ihr Freund vorbestraft und ihr das scheißegal ist. Diese Szenen bringen frischen Wind in das kleine Bad Tölz, und lassen die Startschwierigkeiten dieser Folge ein wenig in den Kulissen verschwinden. Keine weltbewegende Folge, aber dank der Perlinger Sissi und dem Gastauftritt von Herbert Fux auf jeden Fall eine Folge mit Erinnerungswert.

Details
Ähnliche Filme