Insgesamt 196 Werke zählt laut IMDb die Filmographie von Aristide Massaccesi, besser bekannt als Joe D´Amato. Bis zum heutigen Tage kann dieser neben Jess Franco, Jean Rollin, Lucio Fulci, Bruno Mattei oder Umberto Lenzi zu den Legenden des europäischen Exploitationkinos gezählt werden. D´Amato war ein Billig- und Vielfilmer des ganz harten Schlages, welcher der Welt neben allerhand Schundstreifen und Schnellschüssen auch einige echte Klassiker (zum Beispiel "Sado", "Man-Eater", "Emanuelle in Amerika", "Arena", "Caligula II" oder "In der Gewalt der Zombies") geben hat. Zeit seines Schaffens hat der Regisseur wohl kein Genre ausgelassen, um am Ende nur noch Pornos abzuliefern. Wer D´Amato kennt, der weiß, dass die Grenzen dorthin schon früher oft sehr fließend waren.
Das Porträt "Joe D´Amato Totally Uncut" lässt hingegen nochmals sämtliche Highlights Revue passieren und wirkt wie ein Best of aus drei Jahrzehnten Schaffenskraft. Zugeben sieht die Collage oftmals besser aus als es die meisten seiner Film tatsächlich waren. Vor allem der Rückblick auf die finale Pornophase ist überraschend kurz ausgefallen. Zudem ist es schade, dass langjährige Wegbegleiter und Stammschauspieler wie Laura Gemser oder George Eastman nicht zu Wort kommen. Das Meiste erklärt der Kultregisseur selber und macht diese Doku gleichzeitig zu seinem filmischen Vermächtnis: Noch im selben Jahr des Erscheinens verstarb D´Amato an einer Herzattacke.
Szenen wie etwa die Leichenentsorgung in "Sado" oder der Embryo in "Man-Eater" bleiben bis heute unvergessen. Für genügend Titten und Kurzweil ist bei "Totally Uncut" ohnehin gesorgt. Auf arg viel mehr kam es dem guten Aristide sowieso nie an...