Staffel 1
Heaven Is A Place On Earth... ?
Was wäre, wenn dein Geist, deine Seele nach deinem Tod in eine Art luxuriöse Cloud hochgeladen werden könnte? Wäre das Himmel oder Hölle? Utopie oder Wahnsinn? Unsterblichkeit oder Fake? So oder so: in „Upload“ gibt es diese schwer vorstellbare Technik und ein junger Entwickler wird nach einem Autounfall (mit einem selbstfahrenden Fahrzeug!) „hochgeladen“ - mit allen Konsequenzen und Angenehmlichkeiten, Fragen und Antworten, Möglichkeiten und Hindernissen...
Was mir besonders an dieser dunklen Sci-Fi-RomCom von Amazon Prime gefallen hat und wo sie noch einen Patch hätte vertragen können?
UPLOAD
+ sehr süße, authentische Romanze
+ viele tolle, kleine Technikdetails
+ für Fans von „San Junipero“ („Black Mirror“), „Ralph Reichts“ oder „The Good Place“
+ absurder und oft auch böser Humor (selbst wenn alles im Großen und Ganzen brav und ungefährlich bleibt)
+ philosophische Untertöne
+ Robbie Amell gewinnt Schärfe und Tiefe, ist mehr als nur eine hübsche Hülle
+ interessante Ansätze und Blicke in die Zukunft
+ manchmal bleibt einem das Lachen im Hals stecken
+ hat noch enorm viel Potenzial
+ kurzen Episoden sind sehr leicht und schnell zu konsumieren
+ keine neue Idee - aber wohl selten derart detailliert erforscht
+ hochwertiger Look
+ einige Storystränge werden in der Luft hängen gelassen
+ regt zum Nachdenken über sehr wichtige, tiefe, komplexe Themen an
+ für Gamer und Nerds definitiv interessant
+ „der graue Markt“
+ Krimistory verbaut (wenn auch bisher kaum genutzt)
+ gesellschaftskritisch
+ perfekter „Partnerwatch“
+ faszinierender oder trauriger Blick in die Zukunft?
+ Beerdigungsepisode+ meist beeindruckende Effekte
+ lässt einen das Leben im besten Fall mehr schätzen
+ mutiges, ambitioniertes High-Concept
+ tonal nicht berechenbar
+ zynisch und manchmal sogar bissig
ABSTURZ
— etwas mehr Spannung wäre toll
— zieht auf meinem TV (in 4K) in dunklen Szenen seltsame Schlieren nach sich
— mehr tonale Klarheit wäre vielleicht positiv gewesen
— nicht alle Effekte toll
— Nebenfiguren noch sehr blass (und damit meine ich nicht die Dame aus den 20ern ;)
— insgesamt noch bei weitem nicht bissig und böse genug
— ein unspektakulärer Cliffhanger
— kein echtes Intro
— manchmal etwas überzogen und eher reine Parodie
— kaum Sex oder Gewalt
— alles sehr steril und kühl
— ich bin immer noch der Meinung, dass man unser komplexes Bewusstsein niemals „in Daten packen“ können wird
— könnte religiöse Menschen erbosen
Fazit: „The Good Place“ küsst „Black Mirror“ - „Upgrade“ ist eine mal witzige, mal whackige und mal sogar ziemlich schockierende Technik-Satire mit vielen kleinen Einfällen, auf die ich in diesem Serienjahr nicht hätte verzichten wollen. Hochwertige, nachdenkliche und zum Teil sogar fiese Comedy - alles, außer gewöhnlich! Noch lange nicht perfekt - aber mit unendlichen Möglichkeiten! (7,5/10)