Tyler Mane und Scout Taylor-Compton sind nach über zehn Jahren wieder gemeinsam vor der Kamera vorzufinden, nachdem sie in Rob Zombies „Halloween“ aufeinander trafen. Der ehemalige Wrestler begegnet dabei einigen seiner Kollegen, was im Gegensatz zu ersten Erwartungen für körperlich ausgetragene Konflikte spricht.
Der ehemalige Häftling Crimson (Mane) strandet direkt nach seiner Entlassung in der verschlafenen Kleinstadt Chesterton. In der Penance Lane erhält er den Job, ein leer stehendes, baufälliges Haus zu sanieren. Doch direkt bei der ersten Übernachtung ereignen sich merkwürdige Dinge und im Keller des Hauses scheint mehr als nur eine Bedrohung zu hausen…
Rob Zombie ist eigentlich ein gutes Stichwort, denn Regisseur Peter Engert hat sich augenscheinlich an einigen seiner Werke orientiert. Der dreckige Look des Hauses geht voll in Ordnung und nach einer Exposition, welche fünf Jahre zuvor angesiedelt ist, bei der fünf Kriminelle Opfer einer nicht gezeigten Entität werden, scheint die Marschrichtung beinahe festgelegt. Doch das ändert sich spätestens nach einer halben Stunde.
Mit der wortkargen Figur des Crimson wird man rasch warm, zumal er direkt nach der Ankunft einen Frauenschläger auf seine Art in die Schranken weist und Kontakt mit Sherry (Taylor-Compton) im örtlichen Diner knüpft, womit auch die zweite Sympathieträgerin etabliert ist. Aber auch das Böse in Form mehrerer Gestalten lässt nicht allzu lange auf sich warten. Obgleich jene rund um das Gebiet von Texas schon einige Male gesichtet wurden, fällt deren Erscheinungsbild durchaus zweckdienlich aus, wobei das taugliche Make-up durchaus beizutragen vermag.
Aufgrund des recht flotten Tempos ab Mitte des Treibens fallen diverse Klischees und überraschungsarme Wendungen nicht allzu sehr ins Gewicht und tatsächlich kommt es zu einigen knackigen Auseinandersetzungen und auch der Bereich Terror wird in Ansätzen bedient. Zwar erscheint der Hintergrund alles andere als logisch, doch ein paar Rückblicke ins Gefängnis ergeben eine weitere Komponente, die gar mit einem leichten Augenzwinkern quittiert wird.
Mane ist zwar kein nuanciert auftretender Mime, doch seine hünenhafte Gestalt macht bereits einiges wett, während ein paar bekannte Gesichter wie Daniel Roebuck oder John Schneider in Nebenrollen überzeugen. Weniger effektiv arbeitet der austauschbare Score und auch in Sachen Blutvergießen und expliziter Gewaltdarstellung hält sich der Stoff eher ein wenig zurück.
Sonderlich originell kommen die rund 84 Minuten zwar nicht daher, doch die Mischung stimmt und neben einigen Actioneinlagen sind auch kleine spannende Momente zu erhaschen.
Trotz des Antastens diverser Genres kommt die Erzählung schnörkellos auf den Punkt und erhebt erst gar nicht den Anspruch, sonderlich clever oder übermäßig anspruchsvoll zu erscheinen. Und manchmal reicht genau das aus.
6 von 10