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Mondo Cane ist einer der Filme, denen der Ruf extrem schockierend zu sein vorauseilt. Dies mag sein, allerdings aus der Sicht des Zuschauers im Jahre 1962. Heutzutage bekommt man bei Weltspiegel, ZDF-Expeditionen und den Infomagazinen der Privaten wie z.B. Gallileo teilweise Härteres und Exotischeres geboten. Insoweit ist die Einstufung ab 18 wohl nicht mehr angebracht; sie hat jedoch absatzfördernde Wirkung. Dies bedeudet jedoch nicht, dass Mondo Cane lasch und lagweilig ist. Ganz im Gegenteil. Der Film ist kulturell interessant, ein nostalgisches Relikt aus einer nur scheinbar heilen Welt unserer Eltern und Großeltern. Besonders gelungen finde ich die Reportage aus dem sündigen Hamburg Anfang der 60er Jahre. Zeigt sich hier, dass es auch damals schon ganz abgef.... Typen gegeben hat. Auch die Kinder in Italien, die in den Katakomben Knochen und Schädel polieren sind ganz schön strange. Teile des Films haben völkerkundlichen Charakter wie später "Shocking Asia" und "Shocking Afrika", nur mit dem Unterschied, dass die Idee solche Aufnahmen von Eingeborenen öffentlich zu machen gut 15 Jahre älter ist. Alles in Allem ein solider Dokumentarfilm, der zwar heute niemanden mehr wirklich schockt, den man aber mal gesehen haben sollte. Quasi die Mutter aller Schockdokus.

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